Die Schweizer Wirte haben es schwer. Es leben zwar immer mehr Leute im Land, doch geben sie immer weniger für ein Menü im Restaurant aus.
Letztes Jahr sind die Einnahmen der Beizer erneut gesunken. 630 Millionen Franken weniger sind in die Kassen geflossen. Das entspricht einem Rückgang von 2,6 Prozent. In den letzten vier Jahren hat die Branche fast 18'000 Jobs verloren.
Betriebsauflösungen steigen
Wie es um die Gastronomie steht, zeigen auch Zahlen der Gastrosuisse. Über die letzten sechs Jahre hat der Branchenverband gemessen, wie viele Restaurants eröffnet und aufgelöst wurden.
Die Zahlen belegen, dass die Betriebsauflösungen tendenziell zunehmen und Neugründungen eher stagnieren. Über die Grösse oder Art des Lokals machen sie keine Aussage. Gemäss Gastrosuisse kehren jedoch weniger Leute in herkömmliche Restaurants ein, während der Marktanteil von Take-Aways stetig steigt.
In den grossen Städten hat die Zahl der Gastronomiebetriebe zugenommen. Besonders schwierig sieht es jedoch für Beizen auf dem Land aus. Sie verschwinden nach und nach. Eine Auswertung des Bundesamts für Statistik bestätigt diese Tendenz:
Gastrosuisse versucht nun, die Rahmenbedingungen für die Wirte zu verbessern. Dazu hat sie eine Volksinitiative zur Senkung des Mehrwertsteuersatzes lanciert. Sie soll von 8% auf 2,5% sinken – auf das Niveau des Detailhandels. Damit soll das Mittagsmenü erschwinglicher werden und die Branche konkurrenzfähig bleiben.
Die Hürden erhöhen
Im Gespräch ist auch eine Verschärfung der Anforderungen für künftige Wirte. Der Wunsch des abtretenden Gastrosuisse-Präsidenten Klaus Künzli ist, «dass jeder Wirt die relevanten Fächer kennt, in denen er möglicherweise Schaden anrichten könnte.»
Der Kanton St. Gallen hat diese Anforderungen bereits wieder erhöht. Künftige Beizer müssen neu Kenntnisse in Rechnungswesen und Sozialversicherungsrecht vorweisen können. Auch andere Kantone wollen eine ähnliche Richtung einschlagen und wieder mehr Fachwissen verlangen.