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Wiederkehr will «den Wahnsinn» stoppen
Aus HeuteMorgen vom 21.03.2017.
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Hilfe für Schwellenländer Gegen den Tod auf der Strasse

Roadcross-Gründer Roland Wiederkehr will das Schweizer Verkehrskonzept in Schwellen- und Entwicklungsländer exportieren. Doch die Deza macht nicht mit – vorerst.

  • In der Schweiz sterben so wenige Menschen im Verkehr wie nie zuvor – trotz steigender Anzahl Verkehrsteilnehmer.
  • Dazu beigetragen hat auch die Verkehrssicherheits-Organisation Roadcross von Alt-Nationalrat Roland Wiederkehr.
  • Inzwischen wurde die Schweizer Verkehrspolitik erfolgreich nach Osteuropa exportiert – mit Unterstützung der Deza.
  • Wiederkehr will nun auch die Strassen in Schwellen- und Entwicklungsländern sicherer machen. Doch die Deza winkt ab.

Noch vor fünf Jahren starben in Polen jedes Jahr 4200 Menschen im Strassenverkehr, so viele wie in keinem anderen EU-Land. Seit Einführung des Präventionsprojekts Road Safety sind die Zahlen um ein Drittel auf noch 2900 tödliche Unfälle gesunken.

Die Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (Deza) wertet das mit knapp fünf Millionen Franken unterstützte Strassenprojekt als grossen Erfolg. Deshalb wird Road Safety nun auch auf Kroatien ausgedehnt.

Wiederkehr und einige weitere personen mit Plakaten und Fotos der Unfallopfer.
Legende: Roland Wiederkehr (rechts) 2008 anlässlich einer Mahnwache, welche die Bestrafung eines tödlichen Rasers forderte. Keystone Archiv

Zahl der Opfer explodiert

Angestossen hat das Verkehrssicherheitsprojekt der Zürcher alt Nationalrat Roland Wiederkehr. Jetzt sorgt sich der Gründer der Verkehrssicherheits-Stiftung Roadcross über die vielen Verkehrsopfer in Schwellenländern: «Dort explodiert der Verkehr und er fordert unheimlich viele Tote und Schwerverletzte», sagt Wiederkehr.

Millionen Tote und Verletzte

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Laut der Weltgesundheitsorganisation WHO sterben weltweit jedes Jahr 1,3 Millionen Menschen auf den Strassen. Rund 50 Millionen weitere Personen werden schwer verletzt. Die Zahl werde weiter drastisch steigen, warnt die WHO.

Für ihn ist klar, dass auch in den aufstrebenden Ländern der tägliche Wahnsinn auf den Strassen gestoppt werden muss. Schliesslich sei das Thema Verkehrssicherheit jetzt auch ein UNO-Entwicklungsziel. Damit könne die Schweiz die Entwicklungszusammenarbeit auf die Verkehrssicherheit ausdehnen, so Wiederkehr: «Jetzt muss sie es einfach noch machen.»

Zurückhaltende Deza

Das sei nicht so einfach sagt Markus Eggenberger. Er ist bei der Deza unter anderem für die EU-Oststaaten zuständig. Eggenberger kennt deshalb die Verkehrssicherheitsprogramme in Polen und Kroatien. Ausserhalb Europas setze die Deza bei ihren Schwerpunktländern aber andere Prioritäten: «Unser Ziel ist die Armutsreduktion», sagt er. Die Verkehrssicherheit sei «nicht unbedingt eines der Ziele».

Es könne aber gut sein, dass in ein paar Jahren der Verkehrssicherheit in Schwellenländern höhere Priorität eingeräumt werde, sagt Eggenberger.

Doch Roland Wiederkehr mag nicht so lange warten. Er will sofort etwas tun und startet deshalb mit seiner neuen Organsiation Care Cross eine Spendenaktion für Unfallopfer in Schwellenländern.

Länder mit meisten Verkehrstoten

Land Verkehrstote pro 100'000 Einwohner
Libyen73.4
Thailand36.2
Malawi35
Liberia33.7
Demokratische Republik Kongo
33.2
Tansania32.9
Zentralafrikanische Republik
32.4
Iran32.1
Ruanda32.1
Mosambik31.6
Quelle:Neueste Zahlen der WHO aus dem Jahr 2013
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