Ob es denn heute noch Eier aus Käfighaltung in ihrem Sortiment gebe, wollten Journalistinnen und Journalisten von der Sendung «On en parle» des Westschweizer Radios RTS von mehreren Grossverteilern wissen. Bei Migros, Coop, Aldi, Lidl wie auch beim Migros-Online-Portal Le Shop hiess es einhellig: «Nein, nicht bei uns.»
10 von 40 Proben sind kritisch
Dem ist aber nicht ganz so, wie die Journalisten herausfanden, als sie bei etwa einem Dutzend Lieferanten nachfragten. In mehreren Produkten aus dem Ausland stecken immer noch Eier von Hühnern, deren Haltung nicht mit den hiesigen Tierschutznormen übereinstimmen. Konkret: 10 von 40 Stichproben sind betroffen. Es handelt sich vor allem um Produkte des internationalen Snackherstellers Mondelèz (früher Kraft Foods). In der Deutschschweiz kennt man wohl am ehesten die Guetzli und Cracker von LU und TUC. Sie sind vielerorts im Verkauf, die Journalisten haben sie in diesem Fall wohl mehr zufällig bei Coop in der Romandie gefunden. Bei «Le Shop sind mehrere andere Backwaren mit «Problem-Eiern» im Verkauf.
Produkte mit Eiern aus Käfighaltung:
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Bild 1 von 11. TUC Mini snackiesoriginal (Mondelez). Bildquelle: RTS.
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Bild 2 von 11. TUC Biscuits paprika (Mondelez). Bildquelle: Coop.
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Bild 3 von 11. LU Pim’s orange enrobés de chocolat (Mondelez). Bildquelle: Coop.
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Bild 4 von 11. LU Barquettes à la framboise (Mondelez). Bildquelle: Coop.
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Bild 5 von 11. Brossard Gâteau marbré au chocolat Savane. Bildquelle: Coop.
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Bild 6 von 11. Le Ster Madeleines longues aux pépites de sucre. Bildquelle: Le Shop.
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Bild 7 von 11. Hier schreibt Coop, dass diese Cookies aktuell noch Eier aus Käfighaltung erhalten. Ab Januar 2017 werde die Produktion nach Dänemark verlegt und umgestellt auf Eier ohne Käfighaltung. Bildquelle: Coop.
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Bild 8 von 11. Brossard Mini Brownies chocolat et pépites. Bildquelle: RTS.
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Bild 9 von 11. Brioche Pasquier Briochettes. Bildquelle: RTS.
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Bild 10 von 11. Goûters magiques Whaou! Crêpes au sucre. Bildquelle: RTS.
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Bild 11 von 11. Goûters magiques Whaou! Cracky crêpes céréales / chocolat. Bildquelle: Coop.
Überraschte Grosshändler
Sowohl bei Coop wie auch bei Le Shop reagierte man überrascht auf das Resultat der Recherche. Bei Le Shop hiess es gegenüber RTS, man werde alle betroffenen Lieferanten kontaktieren. Wer nicht sicherstellen könne, dass die Eier im Mindesten aus Bodenhaltung stammen, dessen Produkte werde man aus dem Regal nehmen.
Coop erklärte gegenüber dem SRF-Konsumentenmagazin «Espresso», man mache grundsätzlich strenge Auflagen bezüglich Tierhaltung. Bei gewissen Lieferanten aus dem Ausland mache man aber eine Ausnahme, da im Ausland andere gesetzliche Bestimmungen gelten würden als in der Schweiz. Der Mondelèz-Konzern habe aber angekündigt, er werde künftig ganz auf Eier aus Bodenhaltung umstellen.
Grundsätzlich ist der Import von solchen Produkten aus Käfigeiern in der Schweiz nicht verboten. Die Grossverteiler können freiwillig darauf verzichten. Die meisten machen das auch – nicht zuletzt aus Imagegründen. Offenbar müssen hier aber die Kontrollen noch besser werden.
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Bild 1 von 4. Immerhin: Über die Hälfte der Eier kommt aus der Schweiz. Bildquelle: Aviforum.
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Bild 2 von 4. Im Vergleich zum Vorjahr wurden weniger Eier für die Verarbeitung importiert. Bildquelle: Aviforum/OZD.
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Bild 3 von 4. Die meisten Eier kommen aus Holland und Deutschland zu uns. Bildquelle: Aviforum/OZD.
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Bild 4 von 4. Auch bei den Eierprodukten ist Holland ganz vorn. Bildquelle: Aviforum/OZD.