Die Zahl der Grenzgänger in der Schweiz wächst weiterhin überdurchschnittlich. Während das Total der Erwerbstätigen im 2. Quartal 2015 um 1,5 Prozent zunahm, erhöhte sich die Zahl der Grenzgänger gegenüber dem Vorjahresquartal um 3,4 Prozent. Damit wurden Ende Juni fast 298'000 Grenzgänger verzeichnet.
Das werde sich im Zuge der Umsetzung der Masseneinwanderungs-initiative ändern, sagte Bundesrat Schneider-Ammann am Rande eines Anlasses in einer Schule. «Das neue Gesetz kommt 2017», so Schneider-Ammann.
Besonders betroffen: Die Genferseeregion
Der Anstieg an Grenzgängern ist zwar beträchtlich, jedoch nicht so stark wie in den Vorjahren: 2013 und 2014 hatte das Wachstum noch 4 Prozent überstiegen, 2012 gar 7 Prozent.
Über ein Drittel aller Grenzgänger in der Schweiz arbeiten in der Genferseeregion. Dort betrug das Plus im 2. Quartal gegenüber dem Vergleichsquartal des Vorjahres 5,1 Prozent, wie die vom Bundesamt für Statistik (BFS) veröffentlichten Daten zeigen.
Leichte Entspannung im Tessin
Im Tessin, wo mehr als jeder vierte Erwerbstätige ein Arbeitspendler aus Italien ist, wuchs die Zahl der «Frontalieri» dagegen um nur noch 0,2 Prozent. Das ist die schwächste Zunahme im 2. Quartal seit mindestens 15 Jahren. In diesem Zeitraum haben sich die Grenzgänger auf 63'000 verdoppelt.
Die damit verbundenen Probleme – Stichworte: Lohndumping, Verkehrschaos – lösten in der Bevölkerung ein breites Unbehagen aus. Mit neuen Auflagen und Lohnerhöhungen für Grenzgänger versucht der Südkanton nun, Gegensteuer zu geben.
Aus Italien stammte nach den Angaben des BFS im 2. Quartal knapp ein Viertel (23,4 Prozent) aller Grenzgänger in der Schweiz. Mehr als die Hälfte (52,7 Prozent) kommt aus Frankreich. Ein Fünftel (20,4 Prozent) hat den Wohnsitz in Deutschland. Über 60 Prozent der Grenzgänger arbeiten im Dienstleistungssektor.