Geht es nach der Bildungskommission des Ständerates sollen Kindergärtner und Primarschüler nach wie vor auch in Sexualkunde unterrichtet werden. Der Initiative, welche die Sexualkunde in der Schule erst ab dem neunten Altersjahr erlauben will, erteilte die Kommission eine einstimmige Absage.
Hauptgründe für die klare Ablehnung der Initiative war deren problematische Umsetzung sowie die Autonomie der Kantone im Bildungsbereich. Der Sexualkundeunterricht sei nach Ansicht der Kommission zudem ein wirksamer Schutz vor sexuellen Übergriffen, Teenager-Schwangerschaften und sexuell übertragbaren Krankheiten, hiess es in einer Mitteilung der Parlamentsdienste weiter.
«Sex-Koffer» als Auslöser
Die Initianten verlangen, dass die Sexualkunde in der Schule erst ab dem neunten Altersjahr unterrichtet wird. Nur der Unterricht zur Prävention von Kindsmissbrauch soll demnach noch ab dem Kindergarten erlaubt sein.
Auslöser für die von rechtskonservativen Kreisen lancierten Initiative war der sogenannte «Sex-Koffer», der in baselstädtischen Schulen zum Einsatz gekommen war. Er enthält umstrittenes Material für den Sexualkundeunterricht und löste damit eine Debatte über das Thema aus.
Der Nationalrat hatte die Initiative bereits im März mit grosser Mehrheit zur Ablehnung empfohlen.