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Kommunale Wahlen Kanton Genf Kandidatenflut bei den Genfer Gemeinderatswahlen

  • In den 45 Gemeinden des Kantons Genf werden am Sonntag die Gemeinderäte neu gewählt.
  • Noch nie war die Zahl der Kandidaturen für die Gemeinderäte so hoch: 2013 Personen stellen sich zur Wahl.
  • Ein möglicher zweiter Wahlgang für die Gemeindeexekutiven ist für den 13. April angesetzt.

Mit ihren 200’000 Einwohnern bleibt die Stadt Genf die grösste Herausforderung dieser Wahlen. Die Linke besetzt seit Ewigkeiten vier der fünf Sitze. Die Rechte scheiterte bei jeder Wahl ein zweites Mandat in der Stadtregierung zu ergattern.

Ortsschild 'Local de Vote' in Croppettes Vidollet.
Legende: Im Kanton Genf werden 45 Gemeinderäte neu bestellt. Keystone/MARTIAL TREZZINI

Diesmal scheinen die Umstände jedoch etwas günstiger zu sein, da die Grüne Frédérique Perler nicht mehr kandidiert und Sami Kanaan (SP), der 14 Jahre lang das Kulturdepartement geleitet hat, aus dem Amt scheidet.

Grosse Vorstadtgemeinden im Fokus

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Für Libertés et Justice sociale (LJS) ist diese Wahl eine Premiere. Vor zwei Jahren hatte die jüngste politische Gruppierung, die sich in der rechten Mitte positioniert, einen fulminanten Einzug in den Grossen Rat (Kantonsparlament) geschafft und zehn Sitze errungen. Nun hofft sie, diesen Versuch auf kommunaler Ebene zu wiederholen. LJS tritt in Städten wie Genf, Meyrin, Plan-les-Ouates oder Vernier an, aber auch in gehobeneren Gemeinden wie Cologny oder Collonge-Bellerive.

Auch die SVP und der MCG können auf der Grundlage ihrer Ergebnisse von 2023 Ambitionen hegen. Damals hatten sie vier beziehungsweise drei Sitze im Kantonsparlament gewonnen. Nun wollen sich die beiden Parteien auch auf kommunaler Ebene beweisen. Beide konzentrieren sich auf grosse Vorstadtgemeinden wie Onex, Lancy, Vernier und Meyrin.

Die FDP, die zu den grossen Verlierern der kantonalen Wahlen vor zwei Jahren zählt, hofft, bei den Kommunalwahlen wieder aufholen oder zumindest den Aderlass stoppen zu können.

Die Grünliberalen hingegen träumen, endlich mit einer Listenverbindung mit der Mitte in einigen Gemeinden und vor allem in der Stadt Genf den Sprung in die kommunalen Exekutiven zu schaffen.

Die SP und die Grünen haben trotz ihres leichten Rückgangs bei den kantonalen Wahlen keinen Grund, sich vor diesen Wahlen zu fürchten, da die politische Landschaft auf der linken Seite keine Umwälzungen erfahren hat.

Die 80 Sitze im Genfer Stadtrat (Legislative) verteilen sich wie folgt auf die einzelnen Parteien: SP (19 Sitze), Grüne (16 Sitze), FDP (13 Sitze), Mitte (8 Sitze), Ensemble à gauche (7 Sitze), SVP (7 Sitze), MCG (6 Sitze) und unabhängige Mandatsträger (4 Sitze).

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