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Schaffhausen war Gastgeberin des Anlasses. Mit dabei war auch die Schaffhauser Regierungsrätin Cornelia Stamm Hurter (SVP)
Aus Regionaljournal Zürich Schaffhausen vom 21.06.2024. Bild: Keystone / Melanie Duchene
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Länderübergreifendes Treffen «Man muss zäh und durchsetzungsfähig sein»

Auf der Bürgermeisterinnenkonferenz in Schaffhausen gibt Karin Keller-Sutter Tipps für mehr Frauen in der Politik.

Das Ziel war klar: mehr Frauen in die Politik. Vor diesem Hintergrund trafen sich auf der dritten internationalen Bürgermeisterinnenkonferenz am Freitag in Schaffhausen rund 60 Gemeindevorsteherinnen aus der Schweiz, Deutschland und Österreich. Mit dabei: Bundesrätin Karin Keller-Sutter.

Angereist sind ferner auch die «First Ladies» aus Deutschland und Österreich – Elke Büdenbender respektive Doris Schmidauer. Sie alle debattierten darüber, wie es gelingt, den Frauenanteil in der Politik – und spezifisch der Kommunalpolitik – zu erhöhen.

«Man muss zäh sein»

Für die referierende FDP-Finanziministerin Karin Keller-Sutter war klar, was es braucht. «Man muss zäh und durchsetzungsfähig sein und auch etwas einstecken können», sagte sie in Richtung des Publikums. So unter anderem ihr Rezept, wie sie es ganz nach oben in der Politik geschafft hat.

Bundesrätin Karin Keller-Sutter
Legende: Karin Keller-Sutter findet es wichtig, dass sich Frauen in der Politik exponieren. Keystone / Gian Ehrenzeller

Doch die Bundesrätin wollte es nicht nur bei diesen Ratschlägen belassen – Frauen seien in der Politik bis heute stärker unter Beobachtung als ihre männlichen Kollegen. Mithin werde von Frauen mehr gefordert als von Männern, so die FDP-Bundesrätin. «Ich glaube, ich hätte es mir nicht leisten können, schlecht zu sein – ich sage es jetzt mal so direkt.»

Dass Frauen in den deutschsprachigen Ländern nach wie vor untervertreten sind in der Politik, vor allem in der Gemeindepolitik, belegen Zahlen der entsprechenden Behörden: In der Schweiz sind lediglich knapp 16 Prozent aller Gemeindepräsidien von Frauen besetzt. In Deutschland und Österreich sind es noch weniger. Und auch in den kantonalen und nationalen Parlamenten zeigt die Statistik ein klares Bild.

Damit es künftig mehr Gemeindepräsidentinnen und Bürgermeisterinnen gibt, müssten weiterhin mutige Frauen vorangehen, findet Bundesrätin Karin Keller-Sutter: «Ich denke, es ist wichtig, dass sich Frauen exponieren – sie sind auf allen Stufen des Gemeinwesens ein Vorbild.»

Vorbilder auch in Österreich erwünscht

Solche Vorbilder wünscht sich Doris Schmidauer auch für Österreich. Sie ist Politikwissenschaftlerin, als Gattin des Bundespräsidenten Alexander Van der Bellen Österreichs «First Lady» – ausserdem ist sie eine der Botschafterinnen dieser Bürgermeisterinnenkonferenz.

Aus ihrer Sicht gibt es für Frauen nach wie vor zwei Hürden, die den Einstieg in die Kommunalpolitik erschweren. Erstens die Vereinbarkeit von Familie und Amt. Und zweitens hätten viele Frauen ein Problem mit den patriarchalen Strukturen in der Politik, wie sie es nennt.

«Es gibt viele Abendsitzungen – das Wesentliche wird beim Bier danach besprochen», so Schmidauer. Das seien Strukturen, die für Frauen nicht sehr ansprechend seien.

Dasselbe gelte für Deutschland, sagt Elke Büdenbender. Sie war Richterin, bis sie zur «First Lady» Deutschlands wurde, als Frau des Bundespräsidenten Frank-Walter Steinmeier.

Von der Schweiz könne sich Deutschland im Bezug auf die Frauenförderung in der Politik vor allem einen Punkt zu Herzen nehmen: «Frauen der demokratischen Parteien sollten sich über Parteigrenzen hinweg zusammentun und sich gegenseitig unterstützen.»

Regionaljournal Zürich Schaffhausen 21.6.2024, 17:30 Uhr ; 

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