Weltweit lassen immer weniger Menschen wegen Malaria ihr Leben. Laut Angaben der Weltgesundheitsorganisation WHO ist die Sterberate seit 2000 um 60 Prozent zurückgegangen. Doch Euphorie ist fehl am Platz. Denn: Noch immer sterben jedes Jahr Hunderttausende. Und in der Schweiz zeigt der Trend in eine andere Richtung – deutlich nach oben.
Menschen, die aus den tropischen Ländern in die Schweiz gelangen, sorgen dafür, dass es hierzulande immer mehr Malaria-Kranke gibt. Dieses Jahr sind es bereits 81. Noch nie waren es so viele in den ersten vier Monaten eines Jahres.
«Fälle sind massiv angestiegen»
2013 gab es insgesamt 160 Malaria-Fälle in der Schweiz. «Und 2015 waren es 430», sagt Daniel Koch vom Bundesamt für Gesundheit. «Also sind die Fälle massiv angestiegen», so Koch.
«Schützt euch vor Mückenstichen» ist Kochs wichtigste Botschaft. Schweizer, die als Touristen ins Ausland reisen, machen das offenbar ganz gut. Bei ihnen steigt die Anzahl Malariafälle kaum.
Rückkehrer sind besonders gefährdet
Es sind vor allem Ausländer, die Malaria in die Schweiz bringen, zum Beispiel die Asylsuchenden aus Eritrea. Sie litten allerdings meistens an einer harmlosen Form der Krankheit, ihre Fieberschübe könnten gut behandelt werden, sagt Koch.
«Was uns mehr Sorgen macht», so Koch, «sind vor allem diejenigen, die zurückgehen in Länder, wo Malaria häufig ist.» Also zum Beispiel Menschen, die bereits in der Schweiz wohnen und in ihren Herkunftsländern Familienangehörige besuchen. Denn diese seien früher immun gegen Malaria gewesen und schützten sich deshalb schlecht. Sie erkrankten öfters an einer tödlichen Form der Krankheit. Für sie sei ein Malaria-Schutz umso wichtiger.
Aber Daheimgebliebene haben keinen Grund zur Sorge. Denn in der Schweiz selbst kann sich niemand mit Malaria anstecken.