Das Bundesamt für Statistik hat seine drei Preisindizes auf den neuesten Stand gebracht. Damit soll erreicht werden, dass diese das tatsächliche Geschehen an den Märkten messen. So berücksichtigt der Konsumentenpreisindex neu keine Nähmaschinen mehr, dafür Mangos.
Was sich nach trockener Statistik anhört, kann Implikationen für jeden einzelnen haben. So ist beispielsweise der Landesindex für Konsumentenpreise (LIK) eine wichtige Grösse bei Lohnverhandlungen.
Wichtig für den Teuerungsausgleich
Der Konsumentenpreisindex misst die Preisentwicklung jener Güter oder Dienstleistungen, die von Privaten in der Schweiz konsumiert werden. Damit ist er die Richtgrösse für den Teuerungsausgleich.
Entsprechend ist seine Zusammensetzung politisch umstritten. Für Diskussionen sorgt beispielsweise immer wieder die Frage, ob die steigenden Krankenkassenprämien nicht auch in dem Teuerungsmass berücksichtigt werden sollten.
Alle fünf Jahre
Neben dem Landesindex der Konsumentenpreise wurden auch der Produzenten- und Import- sowie der Baupreisindex revidiert. Die drei Indikatoren werden alle fünf Jahre überarbeitet, um neue Marktentwicklungen aufzunehmen und die verwendeten Methoden dem wissenschaftlichen Kenntnisstand anzupassen.
Beim Landesindex der Konsumentenpreise (LIK) ist der Warenkorb grundlegend überarbeitet worden. Dieser umfasst all jene Güter oder Dienstleistungen, deren Preis in die Berechnung des Indices einfliesst.
Neu zählen beispielsweise auch Mangos oder Fahrkurse zum Warenkorb. Andere Produkte wurden entfernt, beispielsweise Nähmaschinen oder Fotokopien. Zudem wurden die einbezogenen Verkaufsstellen angepasst, um auch den Onlinehandel mitzuberücksichtigen.
Zugreisen in Warenkorb
Der Produzenten- und Importpreisindex misst die Ab-Werk-Preise in der Schweiz produzierter Güter, beziehungsweise die Ab-Zoll-Preise von importierten Produkten. Bei diesem Indikator wurde der Warenkorb um weitere Dienstleistungen ergänzt. Er beinhaltet neu beispielsweise Zugreisen. Finanz- und Versicherungsdienstleistungen sollen ab 2020 mitberücksichtigt werden.
Beim Baupreisindex, der die Preisentwicklung im Baugewerbe misst, wurde ebenfalls die Auswahl der Kategorien angepasst. So wurde beispielsweise die Kategorie «Renovation eines Nicht-Minergie-Mehrfamilienhauses» neu eingeführt. Seit diesem Jahr werden alle drei Statistiken zudem auf einer neuen Basis, dem Dezember 2015, berechnet.