Mit der Präsentation des Drei-Phasen-Modells und dem Voranschreiten der Einführung des Impfzertifikats flammen die Diskussionen in der SRF-Community rund um eine indirekte Impfpflicht erneut auf. Im Interview mit SRF stellt Bundesrat Alain Berset klar, dass es keine Impfpflicht gibt. Man gebe der Bevölkerung lediglich die Möglichkeit, sich für oder gegen eine Impfung und ein Impfzertifikat zu entscheiden, verpflichtet sei niemand.
Personen, welche über ein Impfzertifikat verfügen, sollen im Gegensatz zu nicht geimpften Personen ab der zweiten Phase von selektiven Zugängen profitieren. Personen mit gültigem Covid-Zertifikat sollen zudem in der dritten Phase nicht von Massnahmen betroffen sein.
Mit der Impfung schneller zurück in den Alltag
Wenn es um Impfprivilegien geht, lassen sich drei Meinungsrichtungen erkennen. Für Befürworter Paul Mongre ist klar: Eine geimpfte Person soll nicht aus Gründen der Fairness weiter im gleichen Mass von den Schutzmassnahmen betroffen sein.
Auch SRF-Userin Barbara Cubisino befürwortet solche Privilegien, schliesslich käme man schneller zurück zur Normalität, wenn sich möglichst viele Personen impfen lassen. Somit sei es mehr als logisch, dass diese Personen auch von dieser Normalität profitieren können.
Wer sich nicht impfen lassen will (was ich respektiere), kann nicht erwarten, dass deswegen auch für alle anderen die Schutzmassnahmen aufrechterhalten werden müssen.
Zweiklassengesellschaft durch Impfung?
Die Kritiker der Impfprivilegien lassen sich grob in zwei Denkrichtungen unterteilen. Die einen lehnen Impfprivilegien grundsätzlich ab, die anderen nur dann, wenn noch nicht alle die Möglichkeit einer Impfung hatten.
Tobias Haas gehört zur zweiten Gruppe und argumentiert, dass gerade die junge Bevölkerung noch länger auf Impfprivilegien warten müsse als die bereits geimpfte, ältere Generation. Das sei unfair, da gerade die junge Generation sehr unter den ergriffenen Massnahmen leiden müsse. SRF-User David Peier fügt an, dass gerade die Risikogruppe dieses Verhalten der jüngeren Generationen wertschätzen sollte.
Solange eine Impfung nicht für alle verfügbar ist, darf es keine Privilegien für Geimpfte geben.
Weiter gibt es Personen, welche sich generell gegen Impfprivilegien stellen. So beispielsweise SRF-User Rolf Huber: Seiner Meinung nach werden Ungeimpfte aus dem Alltagsleben ausgeschlossen, der Zugang zu sozialen Aktivitäten wird erschwert. Auch Ursula Stöckli ist über die Akzeptanz einer möglichen Zweiklassengesellschaft irritiert.
Wir entwickeln uns zu Zweiklassengesellschaft: Geimpft und ungeimpft.
Was halten Sie von Impfprivilegien? Sollen diese ab der Impfung zugänglich sein oder erst, wenn alle die Möglichkeit dazu hatten? Lehnen Sie Impfprivilegien ab? Teilen Sie Ihre Meinung mit uns in den Kommentaren.