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An Festtagen angetrunken ans Steuer
Aus Echo der Zeit vom 27.12.2018. Bild: Keystone
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Prosit Neujahr Wer trinkt, fährt häufig doch

Ein Glas Champagner, Rotwein oder Schnaps und dann ins Auto steigen und heimfahren. Gar nicht gut, machen aber etliche.

Wer fährt, trinkt nicht. Diese einfache Regel gilt aber nicht für alle, wie die jüngste Umfrage von Comparis zeigt. Im Auftrag des Internet-Vergleichsdienstes befragte ein Marktforschungsinstitut knapp 1000 Internetnutzer. 37 Prozent gaben an, nach einem Fest auch schon das Auto genommen zu haben, obwohl sie mehr als zwei Gläser Wein oder einen halben Liter Bier getrunken hatten.

Grundsätzlich empfiehlt der Bund Automobilisten, nicht mehr als ein Glas Wein oder Bier zu trinken. Die jüngsten Umfrageresultate decken sich mit etwas älteren Zahlen der Beratungsstelle für Unfallverhütung (BfU).

Überschätzung und Bequemlichkeit

Doch warum setzen sich so viele angetrunkene Menschen nach einem Festmahl ins Auto?

Wir dürfen nicht vergessen, dass bereits ab einem Glas der Alkohol die Reaktionszeit beeinflusst.
Autor: Nicolas Kessler Sprecher BfU

Ein Grund sei, dass sich viele Menschen einfach falsch einschätzten, sagt Nicolas Kessler, Sprecher der Beratungsstelle für Unfallverhütung BfU: «Das sind Personen, die zwei oder drei Gläser trinken und danach überzeugt sind, dass sie ganz normal Auto fahren können. Wir dürfen aber nicht vergessen, dass bereits ab einem Glas der Alkohol die Reaktionszeit beeinflusst.»

Heimfahrt im Voraus planen

Und oft seien die Leute auch zu bequem, ergänzt Stefan Krähenbühl, Sprecher der Verkehrsunfallopfervereinigung Roadcross: Nach einem feucht-fröhlichen Abend wollten viele Leute einfach ins Auto steigen, das vor dem Haus steht. Besser wäre es, sie hätten die Rückreise schon vorher geplant: «Vielleicht vorher abstimmen, wer fährt heute Abend, oder mit dem öffentlichen Verkehr anreisen. So liesse sich dieses Problem vermeiden.»

In der Schweiz haben viele das Gefühl, dass sie nie kontrolliert werden. Das fördert gewisse Fehlverhalten.
Autor: Stefan Krähenbühl Sprechen von Roadcross

Noch ein dritter Grund sei entscheidend, sagt Stefan Krähenbühl von Roadcross: Zu wenig Polizeikontrollen: «In der Schweiz haben viele das Gefühl, dass sie nie kontrolliert werden. Das fördert gewisse Fehlverhalten.»

Silvester: Jeder 3. Unfall wegen Alkohol

Zwar ist die Zahl der Unfälle wegen Alkohol am Steuer insgesamt rückläufig. Aber an Festtagen ist das Fahren im angetrunkenen Zustand noch immer ein grosses Problem. Statistisch gesehen ist beispielsweise in der Silvesternacht Alkoholeinfluss für jeden dritten Unfall verantwortlich.

Die beiden Präventionsfachleute sind sich einig, dass es noch mehr Aufklärungsarbeit braucht – und mehr Polizeikontrollen, um Unfälle zu verhindern.

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