- Wegen starken Regenfällen in der Ostschweiz warnen die Behörden vor Flussüberschwemmungen. Betroffen sei besonders die Thurregion im Kanton Thurgau.
- Auch der Rhein führt Hochwasser und ist für die Schifffahrt zum Teil gesperrt.
- Der Autobahnabschnitt der A2 zwischen Altdorf in Uri und Beckenried in Nidwalden ist in beiden Richtungen gesperrt wegen Lawinengefahr.
Durch die ergiebigen Regenmengen und die zusätzliche Schneeschmelze könnte der Pegel von Bächen und Flüssen speziell an den Voralpen stark ansteigen und zu Hochwasser und Überschwemmungen führen, warnen die Behörden. Die betroffenen Gebiete seien zu meiden oder im besten Fall zu verlassen.
Bei Andelfingen (ZH) hat die Thur in der Nacht die Hochwassermarke überschritten, auch die Töss bei Freienstein-Teufen führt Hochwasser, wie der «Landbote» berichtet.
Rhein bei Basel für Schifffahrt gesperrt
Auch der Rhein hat in Basel mehrere Hochwassermarken überschritten. Um 9.50 Uhr stand der Pegel bei der Messstelle Basel-Rheinhalle bei 842 Zentimetern und hat damit auch die Hochwassermarke «IIa» überschritten. Somit wird die Schifffahrt zwischen Rheinfelden und der Schleuse Kembs ausgesetzt. Die Hochwassermarke «I» liegt bei 700 Zentimetern, sie wurde bereits in der Nacht übertroffen.
Die Prognosen des Bundesamts für Umwelt (Bafu) gehen im Verlauf des Freitags aber von einer leichten Entspannung der Lage aus. Im Verlauf des Wochenendes dürfte der Pegel in Richtung der Hochwasser-Warnstufe I fallen, was eine teilweise Wiederaufnahme der Schifffahrt ermöglichen würde.
90 Schadensmeldungen in Bern
Im Kanton Bern beeinträchtigen die heftigen Schnee- und Regenfälle sowie teilweise kräftige Winde weiterhin den Verkehr. Der Autoverlad am Lötschberg bleibt wegen Lawinengefahr eingestellt. Bei der Berner Kantonspolizei gingen von Donnerstag- bis Freitagmorgen 90 Schadenmeldungen ein.
Wie sie mitteilt, betrafen die meisten Meldungen Wassereinbrüche. Es ging aber auch um umgestürzte Bäume und Lawinenniedergänge. Im Oberland seien diverse Strassen wegen Lawinengefahr vorsorglich gesperrt.
Im Westen der Stadt Bern ist es zu Überschwemmungen gekommen. Bäche sind über die Ufer getreten. Die Feuerwehr empfehlt der Bevölkerung dringend, ufernahe Wege zu meiden.
Angespannte Lage an der Emme
Auch in den Mittelland-Kantonen Solothurn und Aargau sorgt der Regen und der schmelzende Schnee für hohe Pegelstände in Flüssen und Bächen. Angespannt ist die Lage etwa an der Emme, wo am Morgen Hochwasseralarm ausgelöst wurde. Der Höchststand sollte aber bald erreicht sein, so die Behörden.
Bei den Notrufzentralen wurden zudem mehrere überschwemmte Keller gemeldet. Im Aargau sind es bisher ungefähr 30 Schadensmeldungen, im Kanton Solothurn rund 40. Bisher seien die Schäden aber eher klein. «Es ist vielfach Wasser, das in Liegenschaften eindringt. Zum Teil lief Wasser über Strassen», erklärt der Solothurner Polizeisprecher Bruno Gribi. Vereinzelt seien Unterführungen überschwemmt.
Weiterhin besteht in den Alpen grosse Lawinengefahr: Vom Wallis bis zum Gotthardgebiet wird die Lawinengefahr aktuell als gross (Stufe 4 von 5) eingestuft. Die bereits unterbrochene Bahnstrecke von Täsch nach Zermatt am Matterhorn im Kanton Wallis konnte am Freitag vorerst nicht geöffnet werden. Die SBB und die Rhätische Bahn im Kanton Graubünden sperrten Strecken Richtung Tessin und in der Nähe von Interlaken und Davos.