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Der «Swisspass» und ein Mobiltelefon
Legende: Der rote «Swisspass» soll ab dem 1. August 2015 Wirklichkeit werden. SBB

Schweiz SBB präsentiert den «Swisspass»

Eine Karte für alle Abonnemente im öffentlichen Verkehr. Der «Swisspass» soll es möglich machen. Die rote Plastikkarte mit Chip gilt ab dem 1. August. Probleme mit dem Datenschutz sieht die SBB nicht.

Eine rote Chipkarte namens «Swisspass» ersetzt ab August die GA- und Halbtax-Karten. Die ÖV-Branche habe grünes Licht für den Verkaufsstart des «Swisspass» ab 15. Juni 2015 gegeben, teilten der Verband öffentlicher Verkehr (VÖV) und die SBB mit. Ab dem 1. August erhalten alle Kunden ihr General- oder Halbtax-Abo in Form des «Swisspass».

Audio
SwissPass: Mehr als ein Billett
aus Rendez-vous vom 10.03.2015. Bild: zvg
abspielen. Laufzeit 4 Minuten 28 Sekunden.

Skigebiete inklusive

Ab 2016 werden auch Verbundabos über die rote Plastikkarte erhältlich sein. Neben Zug, Bus und Schiff ermöglicht sie auch die Nutzung von Mobility Carsharing, PubliBike und Skitickets. Sieben Skigebiete und Bergbahnen sind bereits dabei. Ab 2020 sollen Einzeltickets und Tagskarten folgen, wie die Leiterin Personenverkehr der SBB, Janine Pilloud, sagt.

Der grosse Vorteil dieser Karte sei gleichzeitig ihr grosser Nachteil, sagt Sarah Nowotny, SRF-Inlandredaktorin: «Es ist nicht mehr ersichtlich, welche Eintritte und welche Abos man gelöst hat.»

Auf dem «Swisspass» aufgedruckt sind Foto, Name, Geburtsdatum und eine Identifikationsnummer. Welche Abonnemente und Dienstleistungen ein Passagier bezahlt habe, kann ein Kondukteur mittels eines Lesegeräts sehen. Laut SBB sind die Anforderungen des Datenschutzes für diesen ersten Schritt erfüllt.

Der gläserne ÖV-Benutzer

Konsumentenschützer sorgen sich aber darum, dass auf dieser Karte sämtliche Fahrten einer Person registriert werden. Denn dies könnte dazu führen, dass man irgendwann Preise nach Tageszeiten einführen würde, sagt Nowotny. «Die Konsumentenschützer befürchten, dass das zu einem Wirrwarr führen würde.» Josianne Walpen, Leiterin Mobilität beim Konsumentenschutz befürchtet aber, «dass der Swisspass ein Türöffner für Speichersysteme wird, die die Reisebewegung von Passagieren speichert», erklärt Walpen bei «SRF News».

«Wir sind enttäuscht, weil wir extra beim VÖV vorstellig wurden, um die automatische Vertragsverlängerung zu verhindern – zumindest die Option, dass sich die Kundinnen und Kunden die automatische Vertragsverlängerung ausbedingen können», sagt sie.

Kritisiert wird ausserdem, dass die Abonnemente neu automatisch verlängert werden. Man muss künftig ein Abonnement also aktiv künden, wenn man es nicht verlängern will. Allerdings habe die SBB beim Generalabonnement, das relativ teuer ist, eingeplant, dass man auch ausserterminlich kündigen könne, so die Redaktorin.

Mehraufwand für Kontrolleure

Mit der neuen Karte werden die Kontrollen zwei- bis dreimal länger dauern als heute, zudem werden Kontrollen in gewissen Fällen gar nicht möglich sein, wie Nowotny weiter ausführt. Etwa dann, wenn der Zug durch Tunnels fährt. Dort können die Daten der Passagiere aufgrund der Funklöcher nicht gelesen werden.

Die Einführung des Swisspasses kostet die SBB 61 Millionen Franken. Davon sollen laut SBB 44 Millionen nicht auf die Kunden überwälzt werden.

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