Das Wichtigste in Kürze
- Insgesamt über tausend Schüler gingen am Mittwochnachmittag in mehreren Kantonen auf die Strasse, um gegen Kürzungen in der Bildung zu demonstrieren unter dem Motto #KeLoscht.
- Auslöser war eine Zwangsferienwoche, die letztes Jahr an den kantonalen Schulen in Luzern durchgeführt wurde, um Kosten zu sparen.
- Proteste fanden auch in Zürich, Basel und Aarau statt.
«Wir sind hier, wir sind laut, weil man uns die Zukunft klaut», hiess es in Luzern, wo die Schüler-Protestaktion #KeLoscht ihren Ursprung hat. Nach Schätzungen der Polizei zogen rund 1000 Schüler im friedlichen Protest vom Helvetiaplatz zum Regierungsgebäude. Dort empfing sie der Präsident des Luzerner Kantonsparlaments, Andreas Hofer (Grüne).
Auch Jungpolitiker ergriffen an diesem Anlass das Wort. Tamara Funiciello, Präsidentin der Juso Schweiz und Judith Schmutz, Co-Präsidentin der Jungen Grünen Schweiz, gaben im Kanton Luzern den tiefen Unternehmenssteuern die Schuld an die Situation.
Nach der Demonstration gab es ein Treffen zwischen dem Luzerner Bildungsdirektor Reto Wyss und einer Delegation des Verbandes Luzerner Schülerorganisationen. Wyss verteidigte das Bildungsangebot: Luzern investiere auch in neue Angebote wie Schulgebäude, Studiengänge und familien- und schulergänzende Tagesstrukturen.
Neben Luzern auch Zürich, Basel und Aarau
Auch in anderen grossen Städten taten Schüler ihre Unzufriedenheit kund: In Zürich versammelten sich einige hundert Jugendliche auf dem Bürkliplatz, während in Basel 80 Schüler lautstark vom Barfüsserplatz zum Marktplatz zogen. In Aarau trafen sich rund 100 Schüler auf dem Bahnhofsplatz zum Protest zusammen.
Kritisiert wurde in Aarau in verschiedenen Reden die bürgerliche Sparpolitik des Regierungsrates. Die Konsequenzen: Klassenzusammenlegungen, längere Arbeitszeiten für Lehrkräfte bei gleichem Lohn oder die Rückkehr zum Frontalunterricht. Das wirke sich negativ auf die Qualität des Unterrichts aus. Ein Schüler stellte fest: «Das Wort Ausbildung besteht zu 70 Prozent aus Bildung. Fallen diese 70 Prozent weg, bleibt nur noch das Aus.»
Auch wenn es in der Bildung in einzelnen Bereichen zu Sparmassnahmen gekommen ist, sind die Bildungsausgaben laut dem Bundesamt für Statistik zwischen 2010 und 2014 insgesamt gestiegen. Zudem stiegen die Bildungsausgaben pro Kopf seit dem 2000 vier Mal so stark an als die Zahl der Menschen in Ausbildung.