Neun von zehn Menschen in der Schweiz leben auch im hohen Alter noch zu Hause. Das ist so und das bleibt auch in Zukunft so, sagt die Schweizer Altersstiftung Pro Senectute. Sie liefert zum heutigen Tag des Alters neue Zahlen. Sie warnt vor hohen Kosten und einem Mangel beim Pflegepersonal.
Eine Lösung hat Pro Senectute nicht parat. Doch es sei wichtig, jetzt schon eine politische und gesellschaftliche Diskussion über diese Entwicklung zu führen. Denn gemäss der Studie leben heute von den Senioren über 85 noch fast 60 Prozent zu Hause und sind unabhängig. Dieser Anteil werde konstant bleiben und das habe einschneidende Folgen für die künftigen Kosten.
Pro Senectute fordert politische Lösungen
Heute kostet die Betreuung für Senioren in ihren eigenen vier Wänden jedes Jahr rund 7,2 Miliarden Franken. Im Jahr 2030 sind es schon zehneinhalb Milliarden. Tendenz steigend. Das Gleiche gilt für den Bedarf an Pflegepersonal. Und weil wir alle immer älter werden, stehe die Schweiz da vor einer grossen Herausforderung, sagt Pro Senectute.
Zum Beispiel stellt sich die Frage, wer die Pflege bezahlt. Die medizinische Pflege wird gegenwärtig zu einem grossen Teil von der Krankenversicherung übernommen. Doch was ist, wenn die Senioren auch nicht mehr selber kochen, Wäsche waschen oder ihre Steuererklärung ausfüllen können?
Natürlich gibt es dafür Hilfsangebote, aber die müssen aus der eigenen Tasche bezahlt werden. Oder Angehörige und Nachbarn helfen aus. Ob dieses Konzept auch in Zukunft noch funktionieren wird, ist für Pro Senecute fraglich. Deshalb fordert die Organisation eine politische Lösung. Es müsse gesetzlich geregelt werden, welche Leistungen die Betreuung tatsächlich umfassen soll.