Das Bundesamt für Gesundheit (BAG) rät allen jungen Frauen sich gegen Gebärmutterhalskrebs zu impfen – trotz gravierender Nebenwirkungen, die zuletzt bekannt geworden sind.
Ulrich Heininger, leitender Arzt am Universitäts-Kinderspital beider Basel und Mitglied der Eidgenössischen Kommission für Impffragen, hat das BAG dabei beraten und darin bestärkt die HPV-Impfung zu empfehlen.
Dem Vorwurf, dass das BAG die Nebenwirkungen des Impfstoffs herunterspielt, sieht er gelassen entgegen. Das Ziel des Bundesamtes sei es die Impfung beliebt zu machen und nicht davor zu warnen. «Es ist die Aufgabe des Hausarztes vor jeder Impfung über Nutzen und Risiken aufzuklären», sagt Heininger in der «Rundschau».
Multiple Sklerose: keine nachgewiesene Nebenwirkung
Heininger versichert jedoch, dass bei den Nebenwirkungen der HPV-Impfung genau hingeschaut werde. Jeder schwerwiegende Fall müsse gemeldet werden. Er gibt jedoch auch zu bedenken: «Eine hundertprozentige Sicherheit gibt es bei keiner medizinischen Massnahme, auch bei keinem Medikament und bei keinem Impfstoff.» Risiken gebe es immer und darüber müsse man Bescheid wissen.
Dass die Nebenwirkungen des HPV-Impfstoffs – wie zuletzt publik geworden – Multiple Sklerose auslösen können, hält der Arzt für jedoch für unwahrscheinlich. Die Krankheit sei nicht unbedingt eine nachgewiesene Nebenwirkung der Impfung.