Ein Sprecher des Verteidigungsdepartements VBS räumt ein, dass dieser Zustand unbefriedigend sei. «Das Ziel ist, dass die Flugzeuge drinnen stehen. Sie müssen geschützt werden, damit ihr Wert möglichst erhalten bleibt,» sagte Thomas Walther, im Bundesamt für Rüstung (Armasuisse) Bereichsleiter für Kampfflugzeuge, gegenüber der «Rundschau».
Die Armasuisse, welche die Flugzeuge zu einem späteren Zeitpunkt ins Ausland verkaufen soll, arbeitet gemäss Walther zusammen mit der Luftwaffe und dem Wartungsbetrieb Ruag an einer Behebung des Missstands. Erwogen wird unter anderem eine Übergangslösung mit einer Zeltkonstruktion.
Flugzeuge sollten «ordentlich unterhalten bleiben»
Die Lagerung im Freien ist das jüngste Kapitel in der Auseinandersetzung rund um die Schweizer Tiger-Flotte. Vergangenen Herbst hatte das Parlament entschieden, dass die insgesamt 54 Tiger F-5 vorläufig weiter bei der Luftwaffe verbleiben.
Bundesrat Ueli Maurer hatte zuvor die Ausmusterung der Tiger beantragt. Inzwischen hat Maurers VBS 26 der 54 Tiger stillgelegt. Diese stillgelegten Flugzeuge verbleiben bei der Luftwaffe und sollten eigentlich «ordentlich unterhalten bleiben», wie das VBS nach dem Parlamentsentscheid versprach.
Die Tiger F-5 hatte die Schweiz in den 1970er und 1980er Jahren in den USA gekauft. Der Stückpreis betrug damals rund 18 Millionen Franken. Nach dem Volksnein zur Beschaffung von Gripen-Kampfflugzeugen im vergangenen Jahr fordern ehemalige und aktive Luftwaffenoffiziere nun, dass die alten Tiger weiterfliegen, bis neue Kampfflugzeuge beschafft sind.
Der ehemalige Generalstabsoffizier der Luftwaffe Roger Harr gegenüber der «Rundschau»: «Die Feuerwehr schmeisst ja auch nicht die alten Schläuche weg, bevor sie neue beschafft hat.»
Ruag: VBS-Pläne «unvernünftig»
Kritik an den Ausmusterungsplänen des VBS für die Tiger äussert auch der Rüstungsbetrieb Ruag: Der sicherheitspolitischen Kommission des Nationalrates legte Ruag-Geschäftsleiter Urs Breitmeier im Oktober ein Dokument vor, das die Pläne des VBS als «unvernünftig» bezeichnet, wie die «Rundschau» berichtet.