Vertreter von Geschädigten wollen nicht mehr länger bei der Aufarbeitung von fürsorgerischen Zwangsmassnahmen in der Schweiz mitwirken. Der Verein netzwerk-verdingt verlässt per sofort den Runden Tisch zum Thema.
An diesem arbeiten seit gut einem Jahr Betroffene, der Bund, Kantone, Gemeinden und auch die Kirche mit. Laut Mitteilung kommt es zum Rückzug, weil der Verein unzufrieden ist mit dem Delegierten des Bundesrates, Luzius Mader.
Der Verein nennt den stellvertretenden Direktor des Bundesamts für Justiz einen «Verwaltungs- und Machtmenschen» mit «engem Denkkonzept». «Sein Wirken seit Ende Oktober stand stets klar auf der Seite der Täter und nicht der Opfer, trotz gegenteiligen Beteuerungen.»
Sein Wirken stand stets klar auf der Seite der Täter und nicht der Opfer.
Schon bei der Lancierung des Runden Tischs haderte der Verein mit einer Teilnahme. Die Organisation störte sich damals insbesondere an der Beteiligung der katholischen Kirche, die in ihren Augen nicht bereit sei, die Geschichte aufzuarbeiten. Zudem befürchtete sie, dass die Stimme der Betroffenen zu wenig Gewicht erhalten würde.
Erst die Teilnahme von Bundesrätin Simonetta Sommaruga an der ersten Sitzung des Runden Tisches stimmte den Verein um.