Die Einsatzkräfte haben den Militärjet am Dienstag nach der Mittagszeit gefunden. Allerdings: «Vom Pilot fehlt weiterhin jede Spur. Das ist unsere grösste Sorge», sagt Armeesprecher Daniel Reist.
Deshalb habe man noch keine Bergungsleute in das extrem steile Gelände reingebracht. «Alle Anstrengung gilt zuerst der Suche nach dem Piloten, erst dann werden wir in die technische Abwicklung der Bergung der Wrackteile gehen», so Reist.
«Nachdem der Kontakt zur Maschine abgerissen ist, hatten wir gestern noch ganz kurz einige Notsignale des Flugzeugs, die geortet werden konnten.» Vom Piloten habe es aber nie Signale gegeben. «Das ist es, was uns Sorge macht», sagt Reist.
Unfallstelle sehr unzugänglich
Die Wrackteile wurden in der Umgebung des rund 3440 Meter hohen Gipfels Hinter Tierberg im Grenzgebiet zwischen den Kantonen Bern und Uri gefunden. Der Ort ist extrem unzugänglich. Auf der einen Seite sind teils überhängende Felswände, auf der anderen ein Gletscher.
Bergungsleute ins Gelände zu bringen, dürfte daher sehr schwierig werden. Die Militärjustiz untersucht den Hergang des Unglücks. Das Flugzeug sei beim Absturz zerschellt, sagte Armeesprecher Daniel Reist. Der Militärjet dürfte völlig zerstört sein.
Das geschah gestern
Das vermisste Flugzeug war am Montag um 16.01 Uhr in Meiringen (BE) gestartet. Zunächst verlief der Funkverkehr normal, der Pilot meldete sich auf einen ersten Aufruf. Um 16.05 Uhr verlor die Einsatzzentrale dann den Kontakt zum Piloten, der sich auf einen zweiten Aufruf nicht mehr meldete.
Die betroffene Maschine war 15 Sekunden nach einer anderen gestartet. Geplant war ein Patrouillen-Trainingsflug: Die beiden F/A-18 sollten den Luftkampf gegen einen F-5-Tiger trainieren. Wegen einer Wolkendecke hatten die Piloten keinen Sichtkontakt und flogen nach Instrumentenflugregeln.
«Gestern Abend mussten die Helikopter ihre Suche wegen des dichten Nebels schon nach kurzer Zeit abbrechen. Es waren lediglich zwei Suchtrupps zu Fuss unterwegs», sagt SRF-Korrespondentin Mirjam Spreiter zur Frage, warum die Suche so lange gedauert hat. «Erst heute Morgen hat sich das Wetter wieder gebessert und die Helikopter konnten wieder suchen.»
Häufung von Unfällen
Mit dem Verlust des Einsitzers verbleiben der Luftwaffe von den ursprünglich 34 noch 30 F/A-18-Flugzeuge, davon 25 Einsitzer und 5 Doppelsitzer. Der Luftpolizeidienst 7x24 ist zwar weiterhin sichergestellt, aber die Fähigkeit, über eine längere Zeit Maschinen in der Luft zu halten, ist eingeschränkt.
Die Armee erkennt in der Häufung von Unfällen kein Muster. Verantwortliche wollen trotzdem nach möglichen Zusammenhängen suchen. Über die gesamte Zeitperiode von 19 Jahren ist die Ausfallquote bei den F/A-18-Kampfjets laut Armee nicht überdurchschnittlich hoch.