Am Morgen als Erstes die Kaffeemaschine anschalten oder auf dem Weg einen Kaffee zum Mitnehmen holen - für viele ist das normal. Fast 1100 Tassen pro Jahr und Kopf trinken Schweizerinnen und Schweizer laut Angaben des Branchenverbandes Cafetier Suisse. Die Kehrseite: Dafür werden tonnenweise Kaffeebohnen aus fernen Ländern wie Brasilien oder Kolumbien importiert.
Wer aus ökologischen Gründen auf herkömmlichen Kaffee verzichten will, findet regionale Alternativen. Diese können auch für Menschen interessant sein, die wegen des Koffeins im Kaffee schnell hibbelig werden.
Welche Alternativen gibt es in der Schweiz?
Die Auswahl ist gross. Zichorienkaffee etwa war insbesondere früher verbreitet. Denn Bohnenkaffee galt lange als Luxusprodukt und war vor dem wirtschaftlichen Aufschwung in den 1950er-Jahren für viele Leute zu teuer.
Das Ersatzprodukt wird aus den Wurzeln der Chicorée-Pflanze gewonnen. Auch aus verschiedenen Getreidearten wird Kaffee hergestellt, beispielsweise aus Gerste-, Dinkel- oder Roggenkörnern. Und auch Eicheln lassen sich zu Kaffee verarbeiten.
In den Markt der Ersatzprodukte für Kaffee steigen auch jüngere Unternehmen ein. So beispielsweise KernGrün aus Zürich, das in der Region Lupinen anpflanzt und aus den Samen der Hülsenfrüchte Kaffee produziert.
Was unterscheidet die Alternativen vom Bohnenkaffee?
Einer der gewichtigsten Unterschiede ist, dass die Kaffeealternativen in der Regel koffeinfrei sind. Zudem sind sie schonender für den Magen als das Original. Und natürlich gibt es auch Unterschiede im Geschmack: Lupinenkaffee etwa ist weniger bitter als Bohnenkaffee. Er schmeckt süsslich und nussig.
Wie gut kommen die Alternativen an?
Zwar steigen neue Produzentinnen und Produzenten in das Geschäft mit Kaffeealternativen ein, wie das Beispiel des Unternehmens KernGrün aus Zürich zeigt. Gegen Bohnenkaffee können sich die Produkte derzeit jedoch nicht durchsetzen.
Die Migros etwa gibt an, derzeit zwei Ersatzprodukte im Sortiment zu führen. «Es handelt sich hierbei um Nischenprodukte», schreibt Migros auf Anfrage. Auch bei Coop sei die Nachfrage aktuell noch gering.
Das dürfte sich laut der Detailhändlerin aber ändern: «Wir gehen in Zukunft von einer steigenden Nachfrage nach Kaffeealternativen aus.» Schon heute führten sie diverse Ersatzprodukte.