Die Boeing 767-300 der Ethiopian Airlines war im italienischen Luftraum von zwei Eurofightern der italienischen Armee begleitet worden. Im französischen Luftraum übernahmen zwei Mirages die Eskorte des Flugzeugs bis nach Genf.
Der Grund: Die Schweizer Luftwaffe arbeitet nur zu Bürozeiten, von 8 Uhr bis 12 Uhr und von 13.30 Uhr bis 17 Uhr. Durchgehende Überwachung gibt es nur auf Anordnung, beispielsweise während des Weltwirtschaftsforums (WEF) in Davos.
Pikant: Die französischen Kampfflugzeuge hätten die Maschine auf dem Schweizer Boden aber nicht abschiessen dürfen. Dies ist in einem Abkommen mit den Nachbarländern festgehalten.
Künftig rund um die Uhr bereit
Der Luftraum wird dennoch rund um die Uhr elektronisch überwacht. Dass die Luftwaffe nur zu Bürozeiten verfügbar ist, hat vor allem finanzielle Gründe. Für eine 24-Stunden-Bereitschaft wären ein Pikettdienst sowie ein Einsatz von Piloten und weiterem Personal rund um die Uhr notwendig.
Die Schweizer Luftwaffe soll künftig aber rund um die Uhr bereit sein. Dafür hat das Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) das Projekt Ilana lanciert und bestätigt damit Berichte von 20minuten.ch und blick.ch. Dieses Projekt werde jedoch nicht vor 2020 umgesetzt werden können, sagte VBS-Mediensprecherin Karin Suini.
Bis dahin müsse für einen Dauerbetrieb vor allem zusätzlich die Flugverkehrskontrolle und weiteres Personal aufgestockt werden. Der Kauf des schwedischen Kampfflugzeugs Gripen sei nur eine von mehreren Voraussetzungen für eine permanente Luftüberwachung. Diese Jets lösten die Tiger ab, die bis 2020 ausgemustert werden sollen.