SRF News: Was interessiert die Schweizer Steuerverwaltung an den «Panama Papers»?
Patrick Teuscher, Mediensprecher der Steuerverwaltung: Für die eidgenössische Steuerverwaltung sind die steuerrechtlich relevanten Informationen in diesen «Panama Papers» interessant. Insbesondere ist es für uns nur dann interessant, wenn es um Steuerpflichtige geht mit Ansässigkeit oder wirtschaftlichen Anknüpfungen zur Schweiz.
Gibt es Leute, die speziell mit dieser Aufgabe betraut sind?
Es gibt diverse Personen, und sogar in verschiedenen Abteilungen. Wir haben die Abteilung Aufsicht Kantone, dort schauen Kolleginnen und Kollegen bezüglich der direkten Bundessteuer, was die Kantone allenfalls einfordern könnten. Es gibt auch die Abteilung Strafsachen und Untersuchungen, die sich dann mit diesen Themen befassen müsste.
Wonach sucht man genau?
Man überprüft, welche Personen da verzeichnet sind und ob sie konkret einen Bezug zur Schweiz haben. Dann kann man dies mit den Daten abgleichen, die diese Person allenfalls schon in der Schweiz hinterlegt oder eingereicht haben. Oder vielleicht haben sie auch noch gar nichts.
Wenn nun jemand auftaucht, der aus Steuersicht interessant ist, wie geht die Steuerverwaltung weiter vor?
Die Steuerverwaltung analysiert die Daten. Sie wird sie je nach Fall den Kantonen weitergeben und die Kantone sind diejenigen Behörden, die konkret auf diese Person zugehen müssen.
Lohnt sich der Aufwand?
Ob sich der Aufwand lohnt, kann eigentlich nicht der einzige Punkt sein für die Steuerverwaltung, sich diese Daten genau vorzunehmen. Die Steuerverwaltung ist ja daran interessiert, möglichst gerecht Steuern zu erheben. Dazu gehört auch, dass man Personen, die sich nicht an die Steuergesetze halten, versucht, dingfest zu machen.
Das Gespräch führte Rafael von Matt.