- 67 Prozent der Schweizerinnen und Schweizern unterstützen eine Dienstpflicht für Männer und Frauen. Das sind 14 Prozentpunkte mehr als 2015.
- Das zeigt eine aktuelle Sicherheitsstudie der ETH Zürich, die heute publiziert wurde.
- Gemäss der Untersuchung hat das Vertrauen während der Corona-Pandemie in den Bundesrat, das Parlament, die politischen Parteien und die Gerichte zugenommen.
In der Schweizer Stimmbevölkerung sei eine hohe Bereitschaft vorhanden, «einen obligatorischen Dienst für Männer und Frauen mit freier Wahl zwischen Militär-, Zivil- oder Sozialdienst zu unterstützen» (Stand Januar 2021). Das zeigt die jährlich durchgeführte Untersuchung der Militärakademie (Milak) und dem Center for Security Studies (CSS) der ETH Zürich.
Die Notwendigkeit der Armee wird von knapp drei von vier der Befragten befürwortet, wie die ETH-Untersuchung weiter zeigt. Das entspricht dem Niveau des Vorjahres. Nach dem ersten Corona-Einsatz der Armee im Frühjahr war die Stimmbevölkerung historisch stark von der Leistung und der Notwendigkeit der Armee überzeugt.
Vertrauen in Institutionen gestärkt
Angesichts der teilweise harschen Kritik von Wirtschaft, Politik und Gesellschaft an der Corona-Politik überraschen weitere Erkenntnisse der Studie: Das mittlere Vertrauen in Schweizer Institutionen sei im Januar 2021 überdurchschnittlich hoch gewesen und gegenüber Januar 2020 gestiegen, heisst es in einer Mitteilung. Nach wie vor ist das Vertrauen in die Polizei, die Wissenschaft und in die Gerichte am grössten. Dem Bundesrat werde ebenfalls überdurchschnittlich stark vertraut.
Die Studie «Sicherheit 2021», Link öffnet in einem neuen Fensterim Browser öffnen zeigt weiter, dass sich junge Erwachsene zwischen 18 und 29 Jahren deutlich häufiger in ihrem Arbeitsleben, ihrem Freizeitverhalten und in ihrer psychischen Gesundheit durch die Corona-Pandemie beeinträchtigt fühlen als ältere Personen. Das deckt sich mit weiteren aktuellen Untersuchungen.
Kaum Bedrohung wahrgenommen
Das allgemeine Sicherheitsempfinden der Schweizer Stimmbevölkerung ist gemäss der Studie mit 95 Prozent unverändert hoch. Der Zukunftsoptimismus in Bezug auf die Schweiz ist im Januar 2021 mit 83 Prozent hingegen geringer als im Januar 2020. Die positive Zukunftseinschätzung der weltpolitischen Lage ist dagegen gegenüber dem Vorjahr um 8 Prozentpunkte gestiegen.
«Insgesamt fühlen sich Schweizerinnen und Schweizer ausserdem kaum bedroht», heisst es weiter. Als vergleichsweise erhöht wird die Bedrohung durch eine Pandemie, durch Cyber-Angriffe, durch die Verbreitung von Fake News oder durch eine Wirtschaftskrise eingeschätzt.
Annäherung an die EU abgelehnt
Aussenpolitisch bevorzugt die Schweizer Stimmbevölkerung laut Studie «eine neutrale, politisch autonome Schweiz, die nur in wirtschaftlichen und humanitären Belangen mit anderen Staaten kooperiert». Während einer wirtschaftlichen Zusammenarbeit mit der EU zugestimmt wird, werden auch Anfang 2021 eine EU-Annäherung und ein EU-Beitritt von einer klaren Mehrheit abgelehnt. Mehr Befragte als im Vorjahr sind der Ansicht, dass die Schweiz stärker mit der Uno kooperieren sollte.