- Der Flughafen Genf will jährlich rund 150 Millionen Franken investieren , um die steigenden Passagierzahlen bewältigen zu können.
- Die Arbeiten haben bereits begonnen . Bis in zehn Jahren soll sich der Platz im Hauptterminal fast verdoppeln.
- Ausgebaut wird das Terminal. Einen Ausbau der Pisten verunmöglicht die grenznahe Lage des Flughafens
SRF News: Wie hoch ist die Auslastung des Genfer Flughafens heute?
Matthias Heim: Die Auslastung ist bereits heute sehr hoch und sie wird weiter stark zunehmen. Das Wachstum in den vergangen Jahren ist eindrücklich: 2006 sind 10 Millionen Passagiere in Genf gestartet oder gelandet. Im vergangenen Jahr waren es bereits über 16 Millionen. Der Bund geht davon aus, dass das Wachstum weitergeht. Bis 2030 dürften es 25 Millionen Passagiere sein.
In Genf ist aber der Platz im Gegensatz zum Flughafen Zürich begrenzt. Es steht kein freies Land mehr zur Verfügung. Das bedeutet, dass alle Umbauten bei laufendem Flugbetrieb geschehen müssen.
Was plant der Flughafen Genf, um solche Passagierzahlen bewältigen zu können?
Im Vordergrund steht das Hauptterminal. Es wurde 1968 eingeweiht und war damals für fünf Millionen Passagiere ausgelegt. Heute ist es schlicht zu klein. Wer schon mal von Genf aus geflogen ist, weiss, dass es im Terminal ganz schön eng werden kann – insbesondere, wenn an den Wochenenden im Winter Skitouristen landen. Dieses Terminal wird jetzt vergrössert.
Muss der Flughafen Genf auch andere Infrastruktur – also beispielsweise die Pisten – anpassen?
Der neue Flughafen-Chef André Schneider ist sich bewusst, dass Genf nicht die Arabischen Emirate ist, wo man ganz einfach einen Flughafen von Grund auf in die Wüste bauen kann. Dazu muss man die geografische Lage des Flughafens berücksichtigen: Er ist zwischen der Stadt Genf und der französischen Grenze eingeklemmt. Eine neue Piste lässt sich nicht bauen.
Heisst das, dass der Genfer Flughafen seine Grenzen erreicht hat?
Grundsätzlich ja. Und trotzdem gibt es noch Spielraum. Die Betriebszeiten könnten beispielsweise ausgedehnt werden – das würde aber die Anwohner verärgern. Es ist aber heute gar nicht mehr unbedingt nötig, mehr Flugzeuge einzusetzen, um mehr Passagiere zu befördern. Das hat damit zu tun, dass die Flugzeuge immer grösser werden und besser ausgelastet werden.
Das Gespräch führte Hans Ineichen