- Die Altersvorsorge bereitet der Schweizer Bevölkerung die grössten Sorgen.
- Dagegen ist die Arbeitslosigkeit als jahrelanger Spitzenreiter im neusten CS-Sorgenbarometer nur noch auf Rang 6 zu finden.
- Auf Platz 2 folgt die Sorge um die Krankenkasse beziehungsweise die Gesundheit.
45 Prozent der befragten Schweizerinnen und Schweizer nannten ihre Sorge um eine gesicherte Altersvorsorge als grösstes Problem. Für die Mehrheit ist das Thema AHV und Altersvorsorge denn auch das wichtigste Ziel, um das sich die Politik kümmern sollte. Modell der Altersvorsorge kommt gut an.
Modell der Altersvorsorge kommt an
Laut den Autoren der Studie des Forschungsinstituts GfS Bern ist die Altersvorsorge denn auch ein «gesamtgesellschaftliches Problem». 86 Prozent der Befragten seien der Meinung, dass alle einen Beitrag zur Sicherung der Vorsorge leisten müssten. Zwei Drittel von ihnen zeigen sich zufrieden mit dem 3-Säulen-Modell (AHV, Pensionskasse, private Vorsorge). Diese funktioniere gut und sollte beibehalten werden.
Die zehn Hauptsorgen der Bevölkerung
Hauptsorgen | Rangierung 2017 | Rangierung 2018 |
AHV / Altersvorsorge | 1. | 1. |
Gesundheit / Krankenkassen | 4. | 2. |
Ausländer/innen / Zuwanderung / Personenfreizügigkeit | 3. | 3. |
Flüchtlinge / Asylfragen | 6. | 4. |
Umweltschutz | 9. | 5. |
Arbeitslosigkeit | 2. | 6. |
EU / Bilaterale | 5. | 7. |
Neue Armut | 13. | 8. |
Löhne | 32. | 9. |
Bundesfinanzen | 14. | 10. |
Ja zu höherer Mehrwertsteuer
Die Mehrheit der Schweizer befürwortet gemäss dem Sorgenbarometer auch unpopuläre Massnahmen für die finanzielle Absicherung im Alter: So stimmen 60 Prozent der Erhöhung der Mehrwertsteuer um 1 Prozent zu. Noch 52 Prozent sagen Ja zu einem flexibleren Rentenalter. Knapp keine Mehrheit findet die Erhöhung des Frauen-Rentenalters auf 65 Jahre (48 Prozent).
Nach Arbeitslosigkeit und dem Gesundheitswesen fungiert die Migration als Hauptsorge. Das Thema Ausländer liegt auf Rang 3, gefolgt von Flüchtlingen/Migration. Dieser Komplex habe seit 2017 an Dringlichkeit gewonnen, heisst es in der Studie. Auf Platz 5 zurück ist die Sorge um die Umwelt.
Politik interessiert doch
Entgegen dem Trend, dass politische Parteien an Vertrauen verlieren, interessieren sich immerhin 29 Prozent «sehr» für politische Fragen und 45 Prozent noch «eher» dafür. Dazu die Studienautoren: «Den Bürgerinnen und Bürgern scheint bewusst, dass grosse Fragen anstehen, und sie sind offensichtlich bereit, an deren Lösung mitzuarbeiten.»
Die Arbeitslosigkeit war 14 Jahre lang die Nummer 1 auf dem Sorgenbarometer. Letztes Jahr hat sich die Altersvorsorge knapp am Dauerthema Arbeitslosigkeit vorbeigeschoben.
Die gut laufende Wirtschaft lässt die Sorge um den Job nun für viele weiter in die Ferne rücken. Auch die fortschreitende Digitalisierung und Roboterisierung der Arbeitswelt kreiert hierzulande kaum Jobängste.