Dass die Kosten in den Spitälern überdurchschnittlich stark gestiegen seien, hänge mit den neuen Fallpauschalen in den Spitälern zusammen, sagt Verena Nold, Direktorin des Krankenkassenverbandes Santésuisse.
«Einerseits sind diese sehr hoch festgesetzt oder aushandelt worden, wo man Lösungen gefunden hat. Andererseits ist es auch so, dass die Kantone nur das Minimum an diese Fallpauschalen bezahlen – und das hat schliesslich Auswirkungen auf die Prämienzahler», sagt sie.
Ab 2017 müssen die Kantone 55 Prozent der Kosten von Spitalbehandlungen übernehmen. Doch noch läuft eine Übergangfrist und viele Kantone beteiligen sich weniger stark daran, so dass höhere Kosten bei den Krankenkassen entstehen. Dies führt zu höheren Krankenkassen-Prämien.
Wettbewerb? Kantone sträuben sich
Damit die Gesundheitskosten eingedämmt werden könnten, fordert Nold mehr Konkurrenz unter den Spitälern: «Wenn man hier wählen könnte, mit welchem Spital man einen Vertrag abschliessen möchte, dann würde der Wettbewerb besser spielen und die Qualität würde auch verbessert werden.»
Aber: Gegen zu viel Wettbewerb sträuben sich gewisse Kantone, weil der zu Spitalschliessungen führen könnte. Die Kantone fürchten um die medizinische Grundversorgung in ihrer Regionen. Die politische Linke ihrerseits will bei den Krankenkassen ansetzen und macht sich deshalb für eine Einheitskrankenkasse stark.
Ob mehr Wettbewerb oder Einheitskasse – im Kampf gegen die steigenden Gesundheitskosten hat noch niemand das Ei des Kolumbus gefunden. Das wird auch die heutige Prämienrunde wieder zeigen.