- Streaming-Dienste wie Netflix, Spotify & Co. sind im Trend.
- Facebook verliert weiter Anteile an Instagram und Snapchat, insbesondere bei den Jungen.
- TV und Radio bleiben jedoch Spitzenreiter bei der Nutzung elektronischer Medien und Plattformen.
Am Medienforschungstag in Bern präsentierte die Interessengemeinschaft elektronische Medien (IGEM) am Mittwoch ihren jährlichen «Digimonitor».
Ohne Smartphone scheint nichts mehr zu gehen. Rund 73 Prozent der Gesamtbevölkerung nutzt dieses elektronische Gerät täglich. Bei den 15- bis 24-Jährigen haben gar 98 Prozent ein Smartphone.
Klassische Kanäle behalten die Oberhand
Trotzdem bleibt das TV-Gerät die erste Wahl um fernzusehen. Generell bleibe die Nutzung von Fernsehen, Radio und Kino erstaunlich stabil und auf hohem Niveau, so die Studie. Und zwar über alle Altersstufen hinweg. TV und Radio erreichen bei den Jungen immer noch deutlich mehr Personen als Instagram, Snapchat oder Facebook.
Die Hälfte der Bevölkerung und fast 80 Prozent der Jungen gehen mindestens einmal im Halbjahr ins Kino und sind damit bereit für einen Film zu bezahlen.
Netflix & Spotify legen zu
Die neue digitale Konkurrenz gewinnt weitere Marktanteile. Netflix wächst 2018 um über eine halbe Million auf 1.5 Millionen Zuschauerinnen und Zuschauer in der Schweiz. Ihre Nutzer sind im Durchschnitt 34 Jahre alt.
Alterserscheinungen treten hingegen bei Facebook auf. 2018 nutzt nur noch die Hälfte der 15- bis 24-Jährigen gelegentlich Facebook, 2014 waren es noch über 80 Prozent gewesen. Den Rang abtreten musste Zuckerbergs Plattform an ihre Tochter Instagram und die Konkurrentin Snapchat. Zum Vergleich: Über 40 Prozent der Bevölkerung informieren sich mit Teletext.
Schliesslich ergab die Studie auch Geschlechterunterschiede in der Nutzung von Twitter. 7 von 10 Personen auf dem Kurznachrichtendienst sind Männer.
Werbung unbeliebt
Insgesamt haben alle Nutzerinnen und Nutzer elektronischer Medien keine grosse Lust auf Internet-Werbung. Ein Viertel der Gesamtbevölkerung hat auf mindestens einem Gerät einen sogenannten Adblocker installiert. Für Medien, die sich über Internet-Werbung finanzieren, ist dies zunehmend ein Problem.