Es sei inzwischen weniger die Frage, ob man Cannabis legalisieren wolle, sondern vielmehr, wie man dabei vorgehe. Zu diesem Schluss kommt die Eidgenössische Kommission für Suchtfragen aufgrund ihrer jüngsten Analyse der Schweizer Cannabispolitik.
Dank wissenschaftlicher Erkenntnisse der letzten Jahre wisse man immer mehr über diese Pflanze und ihre potenziellen Anwendungen und müsse sie von anderen illegalen Drogen unterscheiden. Zu zahlreich seien die medizinischen und nicht-medizinischen Anwendungen. Zudem habe sich im internationalen Kontext vieles verändert, etwa durch die Legalisierungswelle in den USA oder in Kanada. Die Erfahrungen aus diesen Ländern könne sich die Schweiz zunutze machen.
Regulierte Legalisierung
Die Eidgenössische Kommission für Suchtfragen schlägt kein konkretes Modell vor, wie Cannabis legalisiert werden soll. Sie betont jedoch, dass die Legalisierung mit einer Regulierung einhergehen müsse.
Cannabis solle zwar erlaubt sein, aber gleichzeitig müsse die Gesundheit der Bevölkerung und insbesondere der Jugendlichen möglichst gut geschützt werden, nicht zuletzt wegen des immer höherer THC-Gehalts der Produkte. Es brauche eine gewisse Kontrolle über den Cannabis-Markt.
Idee ist nicht neu
Dass die Kommission die Cannabis-Legalisierung fordert ist nicht neu, sie verfolgt diese Stossrichtung schon lange. Mit der Forderung nach einem legalen Markt geht sie jedoch einen Schritt weiter. Inwiefern die Politik den Ratschlag der Experten aufnimmt, ist offen.
Dass die Empfehlung der Kommission jetzt kommt, ist aber kein Zufall. Bald diskutieren die Kommissionen des Parlaments über den sogenannten Experimentierartikel. Dieser will mit einer Anpassung im Betäubungsmittelgesetz wissenschaftliche Forschung zum Cannabis-Konsum ermöglichen.