Der tunesische Präsident Beji Caïd Essebsi ist für einen zweitägigen Besuch in der Schweiz angekommen. Bundespräsident Johann Schneider-Ammann empfing den Gast am Flughafen in Zürich mit militärischen Ehren. Auch Bundeskanzler Walter Thurnherr und Ernst Stocker, der Präsident des Zürcher Regierungsrates, gehörten unter anderen zur Schweizer Delegation. Ursprünglich war der Besuch Caïd Essebsis bereits im November 2015 geplant, wurde jedoch nach einem Attentat auf die Präsidentengarde in Tunis abgesagt.
Am Nachmittag wird der Gesamtbunderat den tunesischen Präsidenten im Bundeshaus begrüssen. An den anschliessenden Gesprächen werden neben Bundespräsident Johann Schneider-Ammann und Präsident Caïd Essebsi weitere Mitglieder beider Regierungen teilnehmen, darunter Tunesiens Aussenminister Khemaies Jhinaoui.
Gespräche über Wirtschaftsbeziehungen und Migration
Auf dem Programm stehen Gespräche über den demokratischen Übergang Tunesiens seit der Revolution von 2011 und die bilateralen Wirtschaftsbeziehungen. Zudem werden das schweizerische Kooperationsprogramm, der Migrationsdialog sowie die Sicherheitslage und die Terrorbekämpfung beraten.
Tunesien und die Schweiz haben ihre Beziehungen seit der Revolution intensiviert. Nach Angaben des Eidgenössischen Departements für Wirtschaft, Bildung und Forschung (WBF) würdigt die Schweiz mit dem Staatsbesuch auch den Weg, den Tunesien hin zu Demokratie und Rechtsstaatlichkeit in den vergangenen Jahren zurückgelegt hat.
Gleichzeitig sei der Besuch von Präsident Caïd Essebsi eine Chance, um die bilateralen Beziehungen in politischer und wirtschaftlicher Hinsicht weiter zu stärken. Die in der Schweiz blockierten Guthaben des ehemaligen Präsidenten Ben Ali und seines Umfelds werden ebenfalls Thema sein.
Treffen mit Vertretern der Wirtschaft
Zum Abschluss des ersten Besuchstages findet am Donnerstagabend traditionsgemäss das Galadinner statt. Am Freitag wird Caïd Essebsi unter anderem Vertreter der Schweizer Wirtschaft treffen und den Produktionsbetrieb einer Firma besuchen, die über eine Tochtergesellschaft in Tunesien engagiert ist. Während des Staatsbesuches sollen mehrere Vereinbarungen und Protokolle unterzeichnet werden.