- Die Beliebtheit vieler Naturschutzgebiete in der Schweiz wird für ihre Standortgemeinden immer mehr zu einem Problem.
- Vielerorts fehlt das Geld, um den aktuellen Besucheransturm mit der nötigen Infrastruktur, Aufsicht und Kontrolle in geordnete Bahnen zu leiten.
- Das Naturerlebnis soll vermehrt etwas kosten, so der Tenor.
Es könne so nicht mehr weiter gehen, sagt Hannes Germann, Präsident des Schweizerischen Gemeindeverbandes in der «NZZ am Sonntag». Zurzeit würden viele Gemeinden überrannt, die nicht auf Massen ausgelegt seien. Die Natur gehöre allen – wer aber nur komme, um sie zu konsumieren, müsse dafür künftig auch bezahlen, verlangt der SVP-Ständerat.
Unterstützt wird diese Forderung vom Präsident des Verbandes «Swiss Rangers» – es brauche mehr Geld für den Vollzug des Naturschutzes, sagt Lukas Frei. Er beschreibt die aktuelle Situation auf dem Berner Augstmatthorn. Dort bildeten die Zelte nicht selten eine Kette auf dem Grat. Regelmässige Kontrolltouren mit Wildhütern seien unabdingbar. «An einem Wochenende verteilen wir im Durchschnitt fünf Ordnungsbussen», so Frei. Man wolle die Leute zwar nicht vergraulen, aber bei den Menschenmassen gehe es nicht anders, um die Naturschutzgebiete zu bewahren.
Mehr Ranger-Einsätze
Der Kanton Bern gab dieses Jahr 120'000 Franken für die Aufsichtsarbeit von Rangern aus. Der Kanton werde die Ausgaben coronabedingt erhöhen und die Ranger-Einsätze verstärken, teilt das zuständige Amt mit. Auch weitere besonders betroffene Kantone wie Graubünden, Luzern, Zürich oder Aargau wollen die Ausgaben für die Aufsicht in besonders schützenswerten Gebieten erhöhen, wie die Zeitung weiter schreibt.