In einigen Gebieten Luganos und in den angrenzenden Gemeinden Paradiso und Savosa geben die Behörden seit Donnerstag den Bürgern vor, Trinkwasser nur abgekocht zu konsumieren. Grund für das Gebot sei eine Verunreinigung des Wassers mit Bakterien.
Bisher keine Krankheitsanzeichen
Bislang habe es keine Krankheitssymptome in der Bevölkerung gegeben, sagte ein Sprecher des Luganeser Wasserversorgers AIL am Donnerstag auf Anfrage der Nachrichtenagentur sda. Er bestätigte zugleich Tessiner Medienberichte über eine Wasserverunreinigung im Luganeser Stadtgebiet oberhalb des Bahnhofs.
Die Gemeinde Paradiso schrieb auf ihrer Homepage, dass es sich bei dem Trinkverbot ausschliesslich um eine Vorsichtsmassnahme handle. Die Verschmutzung sei möglicherweise auf ein Problem bei den Wasserleitungen zurückzuführen. Das Wasser müsse mindestens fünf Minuten abgekocht werden, damit es problemlos getrunken werden könne. Die Bevölkerung werde darüber informiert, sobald das Wasser wieder geniessbar sei.
Dritter Fall in der Schweiz
In den vergangenen Tagen war das Trinkwasser in der Region Le Locle im Neuenburger Jura durch Kolibakterien verschmutzt worden. Rund 1000 Personen litten in der Folge an Magen-Darm-Infektionen. Die Ursache für die Verschmutzung ist nach wie vor unklar. Das Leitungswasser muss vorläufig abgekocht werden
Auch im Unterwallis, genau in St-Maurice, hatte eine Gemeinde Bakterien im Leitungswasser festgestellt. Grund soll ein Problem bei der örtlichen Kläranlage sein. Die Behörden haben mit der Säuberung des betroffenen Netzes begonnen. Doch ist die Bevölkerung nach wie vor dazu angehalten, das Leitungswasser abzukochen.