- Der Reiseverkehr über Auffahrt in den Süden führt weiter zu Verkehrsüberlastungen und langen Staus. Vor dem Gotthardtunnel Richtung Süden war der Stau am Nachmittag bis zu 16 Kilometer lang.
- Zudem blockierten um die Mittagszeit rund ein Dutzend Klimaaktivisten die Autobahn A2 zwischen Wassen und Göschenen. Nach einer halben Stunde wurden sie von der Polizei abgeführt.
- Auf der als Ausweichroute empfohlenen San-Bernardino-Route bildete sich ein Zehn-Kilometer-Stau.
Bereits am Morgen kurz nach 7 Uhr erreichte die stehende Autokolonne zwischen Erstfeld (UR) und Göschenen (UR) vor dem Gotthard-Strassentunnel eine Länge von zehn Kilometern.
Im Verlaufe des Morgens wuchs der Stau auf eine Länge von bis zu 16 Kilometern an. Dies bedeutete eine Wartezeit von über zwei Stunden und 40 Minuten für die Fahrt durch den 17 Kilometer langen Strassentunnel ins Tessin.
Klimaaktivisten mit kurzer Blockadeaktion
Um die Mittagszeit sorgte die Klimabewegung Renovate Switzerland bei Wassen (UR) mit einer Aktion für eine kurze Blockade der wichtigsten Nord-Süd-Achse. Rund zehn Aktivistinnen und Aktivisten klebten sich teilweise auf die Fahrbahn.
Die Polizei musste die Protestierenden ablösen und trug sie anschliessend von der Autobahn weg. Gemäss der Urner Kantonspolizei dauerte die Räumung nur kurze Zeit. Am bereits bestehenden Stau habe sich nichts geändert. Drei Angehörige der Klimaaktivisten wurden bei der Staatsanwaltschaft angezeigt, die sieben weiteren wurden im Ordnungsbussenverfahren geahndet, wie die Urner Kantonspolizei mitteilt.
Auf X forderte Renovate vom Bund ein Verbot von neuen Autos mit fossilem Antrieb ab 2025 sowie Investitionen in die sanfte Mobilität und den öffentlichen Verkehr.
Ausweichroute ebenfalls überlastet
Das Autobahnnetz kam aber auch an anderen Orten an seine Grenzen. So wurde zwar die San-Bernardino-Route über die A13 durchs Bündnerland neben der Simplonroute durchs Wallis als Ausweichroute empfohlen. Im Kanton Graubünden bildete sich um die Mittagszeit aber zwischen Chur-Süd und Bonaduz GR ebenfalls ein zehn Kilometer langer Stau. Der Zeitverlust wurde dort vom TCS auf rund eine Stunde beziffert.
Auf anderen stark befahrenden Autobahnstrecken wie etwa der Autobahn A1 kam der Verkehr auf einigen Teilstrecken ebenfalls nur schleppend voran. Hochbetrieb herrschte zudem bei den Autoverladestellen an der Vereina und am Lötschberg, wo am frühen Donnerstagnachmittag mit Wartezeiten von rund zwei Stunden gerechnet werden musste.
Volle Züge ins Tessin
Auch das Angebot der SBB im Nord-Süd-Verkehr wurde rege benutzt. So waren am Mittwochnachmittag und am Donnerstagvormittag einzelne Züge ausgebucht. Und auch für die Rückfahrt am Sonntag gab es laut SBB zum Teil keine freien Plätze mehr. Weil auch die Stehplätze begrenzt sind, kann es laut SBB vorkommen, dass die Zugchefs Reisende bitten müssen, den Zug zu verlassen, sollten sich zu viele Passagiere im Zug befinden.
Der Nord-Süd-Verkehr und die damit verbunden Behinderungen waren auch Thema an der Sitzung des Bundesrats gewesen. Die Regierung beschloss Massnahmen gegen den Ausweichverkehr entlang der Autobahnen im Alpenraum. Tunnelgebühren oder ein sogenanntes Slotmanagement-System bei Tunneln kommen für die Landesregierung aber nicht infrage.