Die Aargauer SVP bleibt die stärkste Partei im Aargau. Sie konnte sogar noch Sitze dazugewinnen. Der Aargau wird damit konservativer.
Bei den Parlamentswahlen ist die SVP die grosse Siegerin. Sie gewinnt fünf Sitze. Die grossen Verlierer sind die Grünen – sie holen vier Sitze weniger als 2020.
Das Ergebnis ist vor allem die Korrektur der Klimawahl von 2020 im Aargau. Damals haben die Grünen und die Grünliberalen zusammen 10 Sitze gewonnen. Heute verlieren sie 6 davon wieder. Und dies, obwohl der Klimawandel bei der Bevölkerung nach wie vor eines der wichtigsten Themen ist, wie Umfragen und Sorgenbarometer zeigen.
Einwanderung und Drogen als Thema
Die Themen, auf welche die SVP gesetzt hat – zum Beispiel illegale Einwanderung oder die Drogenszene am Bahnhof Brugg –, konnten das Aargauer Stimmvolk überzeugen.
Die Wahl wird Folgen haben für den Kanton Aargau: Denn dank der Sitzgewinne der SVP, der FDP (+1) und der EDU (+1) gibt es nun eine rechtsbürgerliche Mehrheit im Grossen Rat. Mit der absoluten Mehrheit von 73 der 140 Sitze bleibt der Aargau konservativ, wird eher noch konservativer.
SVP hat vieles richtig gemacht
Auch bei den Regierungsratswahlen kam es für die SVP Aargau gut. Sie konnte mit Martina Bircher den SVP-Sitz verteidigen. Das Aargauer Stimmvolk will den Wahlresultaten nach zu urteilen Kontinuität. Es hat sich mit der Wahl von Martina Bircher für die Zauberformel ausgesprochen – also in der Regierung 2 Sitze für die SVP und je 1 Sitz für SP, Mitte und FDP. Damit bleibt die Linke in der Regierung untervertreten.
Das Stimmvolk will aber auch eine Frau in der Regierung. Mit Martina Bircher kommt eine 40-jährige junge Mutter in die Regierung. 5 Jahre lang war die Regierung ein reines Männergremium. Mit Martina Bircher zieht erst die vierte Frau in die Exekutive ein. Sie hat einen Leistungsausweis als Nationalrätin und als Stadträtin von Aarburg.
In Aarburg hat sie als Sozialvorsteherin der Gemeinde die Sozialhilfe-Ausgaben halbiert. Als Nationalrätin verfolgt sie eine strikte Asylpolitik. Im Nationalrat sitzt Bircher in der Kommission für soziale Sicherheit und Gesundheit sowie in der Staatspolitischen Kommission.
Aus Fehlern gelernt
Martina Bircher feiert einen überzeugenden Wahlsieg. Das hat mit ihrem Wahlkampf und ihrem persönlichen Profil zu tun. Es hat aber auch damit zu tun, dass die SVP mit ihrer Nomination vieles richtig gemacht hat.
Sie wollte nicht noch einmal ein Debakel erleiden wie mit der Nomination und dem späteren Rücktritt ihrer Regierungsrätin Franziska Roth (Mitte 2019). Die Quereinsteigerin war nur gut zwei Jahre im Amt. Sie hörte auf Druck der Regierung und ihrer Partei 2019 dann auf.