- Die Stimmen der Tessiner Staatsratswahlen sind ausgezählt. Der bisherige Staatsrat Paolo Beltraminelli verliert seinen Sitz an den Parteikollegen Raffaele De Rosa.
- Alle anderen bisherigen Staatsräte haben die Wiederwahl geschafft. An der parteipolitischen Zusammensetzung ändert sich nichts.
- Die Tessiner Stimmbürger haben auch ein neues Kantonsparlament gewählt. Diese Ergebnisse werden jedoch erst am Montagnachmittag erwartet.
De Rosa holte über 10'000 Stimmen mehr als sein Parteikollege, der seit 2011 amtierende Sozial- und Gesundheitsdirektor Beltraminelli. Der Vorsprung von De Rosa hatte sich schon früh abgezeichnet und war während der Auszählung stetig gewachsen.
Mit den meisten Stimmen gewählt wurde der Lega-Vertreter Norman Gobbi (71'312 Stimmen). An zweiter Stelle folgt Christian Vitta von der FDP mit 66'819 Stimmen. Etwas über hundert Stimmen hinter ihm liegt der zweite Lega-Vertreter Claudio Zali. Auch der SP-Staatsrat Manuele Bertoli hat die Wiederwahl mit 42'070 Stimmen geschafft.
Ergebnis Staatsratswahlen Tessin
Kandidat | gewählt / abgewählt | Stimmen |
---|---|---|
Norman Gobbi (Lega) | gewählt (bisher) | 71'312 |
Christian Vitta (FDP) | gewählt (bisher) | 66'819 |
Claudio Zali (Lega) | gewählt (bisher) | 66'689 |
Raffaele De Rosa (CVP) | gewählt (neu) | 44'648 |
Manuele Bertoli (SP) | gewählt (bisher) | 42'070 |
Paolo Beltraminelli (CVP) | abgewählt (bisher) | 33'838 |
Bertoli musste im Vorfeld der Wahlen um seine Wiederwahl zittern. Umfragen sagten ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der SP und der FDP um seinen Regierungssitz voraus. Die FDP konnte ihren zweiten Sitz, den sie im Jahr 2011 an die Lega verloren hatte, jedoch nicht zurückgewinnen.
Wer wird stärkste Partei im Parlament?
Die Tessiner hatten heute auch ein neues Kantonsparlament gewählt. Bis das Schlussresultat klar ist, braucht es etwas Geduld – es wird nicht vor Montagnachmittag erwartet.
Um die 90 Sitze im Kantonsparlament haben sich 757 Personen aus 18 Parteien und Bewegungen beworben. Hier ist der Ansturm im Vergleich zu 2015 deutlich grösser. Damals traten 626 Kandidierende an. 21 der 90 Sitze wurden vor vier Jahren von Frauen erobert.
Im Grossen Rat haben die Bürgerlichen eine komfortable Mehrheit. An dieser wird sich wohl auch nach dem 7. April nichts ändern. Experten rechnen lediglich mit kleineren Sitzverschiebungen.
Spannend bleibt die Frage, ob die Lega ihr Wahlziel erreicht und stärkste Kraft im Tessiner Kantonsparlament wird – und damit die Freisinnigen auf Platz 2 verweist.