- Die Genfer SVP hat am Wochenende mit 7,5 Prozentpunkten die 7-Prozent-Hürde gerade noch geschafft. 7 Prozent der Wählerstimmen sind nötig, damit eine Partei ins Kantonsparlament einziehen kann.
- Aber nicht nur die SVP, das gesamte rechte Lager erlebte einen bitteren Wahltag. So verlor der rechtspopulistische MCG – bisher die zweitstärkste Kraft im Kanton – fast die Hälfte seiner 20 Sitze und hat noch 11.
Geschadet hat den beiden Rechtsparteien, dass der MCG-Gründer Eric Stauffer eine neue Partei gegründet hatte. Er blieb chancenlos. Allerdings kostete seine Bewegung SVP und MCG rund fünf Prozentpunkte. Das sind zwar wertvolle Stimmen, die aber die Niederlage nur zu einem kleinen Teil erklären.
Neue Partei ohne Chance
MCG Gesundheitsdirektor Mauro Poggia sagt, das Problem des MCG sei nicht Stauffer, die Partei müsse die Fehler bei sich selbst suchen. Seine Partei durchlebe gerade eine Teenager-Krise. Sie brauche neue Ideen.
Poggia selbst erzielte als Staatsrat das zweitbeste Resultat. Das zeige, dass eine Politik, die weder rechts noch links sei, viele Wähler überzeugte. Aber das richtige Gleichgewicht zu finden, das verlange Fingerspitzengefühl, sagt er.
Die SVP hat kein Problem
Der Genfer SVP-Nationalrat Yves Nidegger lehnt es ab, irgendwelche Schlüsse aus der Niederlage zu ziehen. Die Genferinnen und Genfer beurteilten den Wert der SVP national ganz anders als im Kanton.
Ein echtes Problem hätte die SVP nur gehabt, wenn sie die 7-Prozent Hürde nicht knapp geschafft hätte, meint Nidegger. Denn nationalen Wahlen ganz ohne Wurzeln im Kanton seien kaum zu gewinnen.