Die Stadt Baden spart jährlich 80'000 Franken, indem sie nachts in sämtlichen Quartieren die Strassenbeleuchtung abschaltet. Die Energiekosten seien jedoch nur ein Aspekt, erklärt Martin Koch von der Abteilung Tiefbau: «Die Lichtverschmutzung ist ebenfalls ein Thema, und zudem sind wir eine Energiestadt mit Goldlabel».
Sicherheitsproblem ohne Licht?
Die grosse Mehrheit der Schweizer Städte und Gemeinden lässt die Strassenbeleuchtung nachts jedoch brennen. Beispielsweise die Badener Nachbarsgemeinde Wettingen. Gemeindeammann Markus Dieth ist überzeugt, dass die Sicherheit mit Licht eher gewährleistet ist.
«Die Leute fühlen sich einfach sicherer – zudem beklagen sie sich umgehend, wenn eine Strassenlampe einmal ausfällt». Aber auch in Wettingen spart man Energie, indem man nachts nur jede dritte Lampe brennen lässt.
Gute Erfahrungen in Baden
In Baden hat man im ersten Jahr in den Quartieren ohne Strassenbeleuchtung gute Erfahrungen gemacht. «Es gab kein Sicherheitsproblem – auch andere Gemeinden haben uns dies berichtet», erklärt Martin Koch vom Tiefbauamt Baden. Und die Aargauer Kantonspolizei bestätigt, dass Einbrüche hautpsächlich in der Dämmerung passieren, nicht in der Nacht.
Auch Passanten müssten sich gemäss der Stadt nicht fürchten. Denn das Licht wird nur zwischen 1 Uhr und 5 Uhr morgens abgeschaltet. Also so, dass Fussgänger mit dem letzten Bus noch in beleuchteten Strassen nach Hause gehen können.
Baden weitet Projekt aus
Nach dem erfolgreichen Pilotprojekt will die Stadt den Versuch nun auf alle Quartiere ausweiten. Mitte 2015 soll es soweit sein. Die Innenstadt ist von der Lichtabschaltung übrigens ausgenommen, weil dort zuviele Leute auch nachts unterwegs sind.