261‘983 Personen haben in der Schweiz im letzten Jahr wirtschaftliche Sozialhilfe bezogen. Das waren 2,7 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Die Zahl der Sozialhilfebezüger stieg zum sechsten Mal in Folge.
Damit wurde fast jeder Dreissigste (3,2 Prozent der Wohnbevölkerung) mindestens einmal im Jahr mit einer Sozialhilfeleistung unterstützt, wie die jüngste Sozialhilfestatistik des Bundesamts für Statistik (BfS) zeigt.
Immer länger auf Sozialhilfe angewiesen
Unverändert blieb im vergangenen Jahr die Sozialhilfequote mit 3,2 Prozent (Anteil der Sozialhilfebezüger an der ständigen Wohnbevölkerung). Hingegen stieg die Zahl der Langzeitbezüger von Sozialhilfe an: Mehr als jeder Vierte bezog im Jahr 2014 bereits seit mindestens vier Jahren finanzielle Unterstützung. Seit 2008 beanspruchen immer mehr Personen Leistungen über eine lange Zeitdauer. Dieser Trend habe sich fortgesetzt, schreibt das BfS.
In der Sozialhilfe seien vermehrt Langzeitbezüger anzutreffen. So dauerte die Hälfte aller laufenden Fälle 23 Monate oder mehr, während die andere Hälfte unter 23 Monaten Sozialhilfe bezog.
Kinder häufig betroffen
Grundsätzlich ein erhöhtes Sozialhilferisiko haben Kinder, Geschiedene und Ausländerinnen und Ausländer. Bei Letzteren nahm die Sozialhilfequote im vergangenen Jahr jedoch um 0,3 Prozentpunkte auf 6,3 Prozent ab. Bei den Minderjährigen stieg die Quote im vergangenen Jahr dagegen auf 5,2 Prozent. Sie machen rund einen Drittel aller Sozialhilfebezüger aus.
Unterschiedliche Entwicklungen in den Kantonen
In den Kantonen blieben die Sozialhilfequoten im Vergleich zu den Vorjahren grösstenteils unverändert:
- Elf Kantone wiesen stabile Werte aus.
- In elf Kantonen stiegen die Sozialhilfequoten leicht.
- In Neuenburg, Basel-Stadt, Waadt und Appenzell Innerrhoden nahm der Anteil der Sozialhilfebezüger an der gesamten Wohnbevölkerung ab.
- Kantone mit städtischen Zentren weisen weiterhin überdurchschnittliche Quoten aus.
- Unterdurchschnittliche Werte verzeichnen dagegen eher ländlich geprägte Kantone.