HIV-Infektionen nehmen wieder zu. Im Jahr 2012 sind 620 neue Diagnosen gemeldet worden. Dies sind 10 Prozent mehr als im Vorjahr.
Die erneute Zunahme von HIV-Meldungen sei beunruhigend und müsse genauer analysiert werden, schreibt der Bundesrat in einer Antwort auf einen parlamentarischen Vorstoss der Genfer SP-Ständerätin Maury Pasquier.
Eine erste Analyse der Zahlen zeigt laut dem Bundesrat, dass die Zunahme besonders Homosexuelle betrifft. 274 Diagnosen waren 2012 auf diesen Übertragungsweg zurückzuführen, 28 mehr als im Vorjahr. Über heterosexuellen Geschlechtsverkehr steckten sich 264 Personen an, fünf mehr als im 2011.
Die Ansteckungen über den Drogenkonsum nahmen ebenfalls um fünf Fälle zu. Insgesamt wurden 30 Fälle registriert. Die Auswertungen sind vorläufig. Eine detaillierte Analyse veröffentlicht das Bundesamt für Gesundheit BAG im Mai.
Tendenz zur Verharmlosung
Aus Sicht des Bundesrates gibt es verschiedene Gründe für die Zunahme. Eine Rolle könne die zunehmende Sorglosigkeit angesichts des medizinischen Fortschritts spielen.
Die «LOVE LIFE»-Kampagne des Bundes werde ab 2014 wieder stärker auf HIV fokussieren, um diesen Tendenzen entgegen zu wirken, schreibt der Bundesrat.