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- Von den 148 Produkten sind 125 Produkte günstiger als noch Anfang 2015. 16 Produkte sind gleich teuer wie vor zwei Jahren, sieben Produkte sind teurer geworden.
- Die Preissenkung seit dem Eurosturz 2015 beträgt im Schnitt 6,9 Prozent über den ganzen Warenkorb. Aber: Verglichen mit der letzten Erhebung vor einem Jahr sind die Preise nicht mehr weiter gesunken.
- Die grössten Preisreduktionen: Coop senkte den Preis des Haarfärbemittels Garnier Nutrisse um 35 Prozent und Always Ultra um 26 Prozent.
- Die Preisschere zu Deutschland hat sich weiter geöffnet. «Kassensturz» hat rund 20 Produkte aus dem Warenkorb in Deutschland eingekauft und zum Teil eklatante Unterschiede gefunden (siehe Bildgalerie). Im Schnitt waren die Schweizer Produkte 66 Prozent teurer.
Ein paar Beispiele:
Alle angefragten Detailhändler beteuern, sie gäben Währungsgewinne an die Kunden weiter. Ein tieferer Euro schlage sich aber nicht Eins zu Eins auf die Preise nieder, sagt Luzi Weber von der Migros: «Es ist eben nicht wie bei den Orangen oder Mandarinen, die wir in Spanien einkaufen und in Euro bezahlen. Wir sind gezwungen, bei den Schweizer Niederlassungen der Markenhersteller zu beziehen.»
Und diese würden oft höhere Preise als im Ausland verlangen. Coop-Sprecher Urs Meier rechnet vor: «Alleine im Warenkorb des ‹Kassensturz› finden sich neun Produkte, bei denen der Einkaufspreis von Coop höher liegt als der Verkaufspreis im Ausland.» Für den Deo-Stick Rexona Cotton Dry etwa zahle Coop im Einkauf über zwei Franken. Ladenpreis in Deutschland: umgerechnet 1.66 Franken.
Auch Denner erklärt seine im Vergleich mit Deutschland hohen Einkaufspreise: «Toffifee kostet uns im Einkauf mehr als im Laden in Deutschland», so Denner-Sprecherin Grazia Grassi. Auch bei Knoppers und Merci verlange Storck von Denner mehr als den deutschen Ladenpreis. Die Detailhändler geben den Schwarzen Peter also an die Hersteller der Importartikel weiter. Deren Verband Promarca will zum Thema nichts sagen.
Storck, Rexona-Herstellerin Unilever und Whiskas-Herstellerin Mars sagen, ihre Preise seien fair. Storck schreibt: «Lieferanten müssen in der Schweiz mit grösseren Margen kalkulieren, da die Kosten wesentlich höher als in anderen Ländern sind.» Die Hersteller führen unter anderem Kosten für mehrsprachige Verpackungen, Zölle und Logistik-Kosten ins Feld. Und das höhere Schweizer Lohnniveau falle ins Gewicht.
Die Beispiele zeigen für Sara Stalder von der Stiftung für Konsumentenschutz (SKS): «Schweizer Konsumenten zahlen häufig immer noch viel zu viel für importierte Markenprodukte. Grund ist der Zuschlag Schweiz, den Hersteller verlangen.»
Als letzten Ausweg wählt Denner den Parallel-Import. Das heisst: Man importiert Produkte am offiziellen Kanal vorbei bei anderen Lieferanten. Das Ziel: Die Hersteller an den Verhandlungstisch zwingen. Denner überlegt sich etwa einen Parallel-Import von Tierfutter der Marken Whiskas und Sheba. Hersteller Mars verlange von Denner im Einkauf 40 Prozent höhere Preise als Kunden in Deutschland im Laden bezahlen.
Solche Parallel-Importe seien aber aufwändig und oft nur vorübergehend möglich. Sara Stalder von der SKS fordert deshalb gesetzliche Massnahmen, damit Detailhändler Artikel einfacher am offiziellen Kanal vorbei einkaufen können. So könnte man die Hochpreisinsel Schweiz umgehen.
Was muss die Politik unternehmen gegen die hohen Schweizer Preise?
FDP-Ständerat Ruedi Noser und SP-Nationalrätin Prisca Birrer-Heimo debattierten im «Kassensturz».