Und plötzlich lief da ein Bär vorbei. Die Zürcherin Jacqueline Unuigboje war mit Freundinnen zum Wandern im Aletschgebiet, als sie bei der Moosfluh das Tier entdeckte. Die Bilder, die ihr dann gelangen, seien für ihn «eine absolute Sensation», sagt der Leiter des Pro Natura Zentrums Aletsch, Laudo Albrecht zu SRF News. In drei Jahrzehnten habe er im Gebiet noch nie einen Bären mit eigenen Augen gesehen. Die Bilder stammten jedoch mit Sicherheit von der Moosfluh.
Laudo Albrecht geht davon aus, dass das Tier schnell weiterziehen wird. Derzeit befände es sich im Gebiet des Jagdbanngebietes im Aletwschwald, schreiben die Walliser Behörden in einer Mitteilung.
Woher kommt der Bär?
Um welchen Bären es sich handelt, ist derzeit noch unklar. Laut den Behörden wurden bereits Schritte für die Identifizierung des Tiers eingeleitet. Die kantonale Dienststelle für Jagd, Fischerei und Wildtiere hat den zuständigen Wildhüter sowie einen Biologen vor Ort bestellt, um Beweise für die Probenahme zur DNA-Analyse zu finden.
In der Vergangenheit war ein Tier mit Namen M29 wiederholt in vergleichbaren Höhen in der Schweiz unterwegs. Ebensogut könne das Tier jedoch aus dem Trentino stammen, sagt SRF-Biologe und Tierfilmer Andreas Moser. «Dort leben derzeit rund 70 Bären, davon gut 20 Jungtiere. Also wandern da jedes Jahr einige junge erwachsene Braunbären ab.» Bären könnten schnell grosse Distanzen und innert lediglich zwei Stunden bis zu 2000 Höhenmeter überwinden.