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Interview mit Georg Schmucki, Ansprechpartner für Opfer und Täter
Aus Regionaljournal Ostschweiz vom 03.09.2018. Bild: SRF / Annina Mathis
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Sexuelle Gewalt in der Kirche «Jeder Täter ist für seine Taten selbst verantwortlich»

Seit 16 Jahren ist Georg Schmucki Ansprechperson des Fachgremiums gegen sexuelle Übergriffe im Bistum St. Gallen. Also seit der Gründung des Fachgremiums 2002. Nun ist Georg Schmucki zurückgetreten. Im Interview mit dem Regionaljournal spricht er über seine Arbeit und die Zukunft des Fachgremiums.

Georg Schmucki

Ansprechperson Fachgremium gegen sexuelle Gewalt

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Georg Schmucki arbeitete 22 Jahre als katholischer Pfarrer in Rorschach und anschliessend 12 Jahre als Pfarrer in Uzwil. Nun gibt der pensionierte Seelsorger sein letztes Amt ab.

SRF News: Warum braucht es das Fachgremium?

Georg Schmucki: Angefangen hat es 2002, als Bischof Ivo Fürer bekannt gab, dass der ehemalige Pfarrer von Uznach verhaftet wurde wegen schwerem sexuellem Missbrauch von zwei Knaben. Das hat damals einen Schock innerhalb und ausserhalb der Kirche ausgelöst. Und die Bistumsleitung wurde überschwemmt mit Fragen. Deswegen hat der damalige Bistumsleiter mich gefragt, ob ich die Ansprechperson sein könnte. Er kannte mich und wusste, dass ich seit Jahren im Gefängnis arbeite und auch mit Sexualstraftätern zu tun hatte.

Kann man sagen, wenn man auf die bekannten Fälle schaut, dass die meisten Fälle vor 1990 passiert sind?

Rückblickend kann ich sagen, dass uns grossmehrheitlich verjährte Fälle zugetragen wurden. Nur sehr wenige Fälle waren akut und strafrechtlich relevant.

Wie sind Sie vorgegangen, wenn sich ein Opfer gemeldet hat und es sich um einen verjährten Fall gehandelt hat?

Wir haben das Gespräch mit dem Opfer gesucht. Dieses Gespräch wurde protokolliert und dieses Protokoll hat erst Gültigkeit bekommen, wenn das Opfer dieses Protokoll auch unterschrieben und dazu gesagt hat: «Jawohl, ich fühle mich verstanden und ernst genommen.»

Wischt es nicht unter den Teppich. Wenn ihr einen Verdacht habt, geht mit jemandem reden.

Wenn wir in die Zukunft schauen. Was braucht es noch?

Immer wieder den Menschen sagen: Wischt es nicht unter den Teppich. Wenn ihr einen Verdacht habt, geht mit jemandem reden. Es gibt Fachleute zum Beispiel bei der Opferhilfe oder beim schulpsychologischen Dienst. Geht mit jemandem über das, was ihr wahrnehmt, reden. Es heisst immer wieder, dass man niemanden kaputt machen wolle. Aber darum geht es nicht, denn der Inhalt des Gesprächs bleibt zunächst einmal in einem geschlossenen Bereich. Das gilt bei der Kirche, beim Sport, in der Schule, aber auch bei der Familie.

Das Gespräch führte Peter Schürmann.

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