Dass die Äcker der Bauern unter Druck stehen, ist offensichtlich. Vielerorts wird gebaut, in der Schweiz verschwindet viel landwirtschaftliche Nutzfläche und wird zubetoniert. Der Kanton Solothurn beschäftigt sich nun aber nicht nur mit der Quantität der Landwirtschaftsfläche, sondern auch mit deren Qualität.
Entscheidend für die Fruchtbarkeit des Bodens ist der Humus. Und zu dieser Erdschicht sollen die Solothurner Bauern mehr Sorge tragen. Dafür lanciert der Kanton zusammen mit dem Bund ein Programm, das die Bauern für den Humus sensibiliseren soll.
Unter anderem folgende Massnahmen werden finanziell unterstützt:
- Gehäckselter Stroh auf den Feldern verteilen
- Nach dem Ernten von Raps, Mais oder Getreide andere Pflanzen auf den Feldern sähen und diese nicht ernten, sondern auf den Felder belassen
- Einsatz von Mist auf den Betrieben, die keine Tiere haben. Mist kann z.B. von Pferdezüchtern oder Viehbetrieben bezogen werden, die zu viel davon haben.
Im Visier des Kantons sind vor allem diejenigen Betriebe, die keine Tiere haben. Ihnen fehlt der Tiermist, den sie auf die Äcker verteilen könnten. Da aus Mist Humus entsteht fehlt damit auf diesen Feldern langfristig auch der wertvolle Humus.
Bund unterstützt Pionierkanton Solothurn
Betroffen sind über 400 Bauernbetriebe. Diese wollen Kanton und Bauernverband dazu motivieren, etwas mehr für den Humus auf ihren Äckern zu tun. Die Bereitschaft sei bei den Bauern da, versichert Peter Brügger vom Solothurner Bauernverband. Allerdings müsse sich das Projekt sicher noch herumsprechen.
Das Programm ist freiwillig. Es stehen für die nächsten sechs Jahre 3,9 Millionen Franken zur Verfügung. Bezahlt wird dies zu 80 Prozent vom Bund, 20 Prozent steuert der Kanton Solothurn bei.
Der Bund beteilige sich am Projekt, weil es ein solches Programm sonst nirgends in der Schweiz gebe, betont Landwirtschaftsdirektorin Brigit Wyss.