- Der Sturm Burglind hat am 3. Januar im Kanton Solothurn fast so viele Bäume umgelegt, wie normalerweise in einem Jahr abgeholzt werden.
- Nachdem das Sturmholz aus dem Wald geräumt wurde, beginnt jetzt das Aufforsten.
- Eine Expertengruppe schlägt vor, nicht nur die altbekannten Baumarten zu pflanzen, sondern auch neue, welche die Klimaerwärmung besser ertragen.
Auf dem Waldspaziergang eine Dattel von der Palme pflücken? Unter Kokosnüssen joggen? Nein, das sei nicht geplant im Kanton Solothurn, stellt Thomas Studer klar.
Der Kreisförster im Forstbetrieb Leberberg ist Mitglied einer Arbeitsgruppe, die sich mit dem Aufforsten des Solothurner Waldes nach dem Sturm Burglind befasst. Auch Vertreter des Kantons und des Waldeigentümerverbands sind dabei.
Reaktion auf den Klimawandel
Die Arbeitsgruppe schlägt zwar keine Dattel-Palmen vor, sie will aber, dass die Solothurner Förster auf hitzebeständigere Baumarten setzen, wenn sie die vom Sturm umgelegten Bäume ersetzen.
Damit auch künftige Generationen mit Holz Geld verdienen können, sei es wichtig, jetzt auf Baumarten zu setzen, welche mit der Klimaerwärmung weniger Mühe haben, betont Studer.
Mehr Blätter, weniger Nadeln
Konkret sollen mehr Laubbäume gepflanzt werden, insbesondere Eichen. Bei den Nadelbäumen schlägt die Arbeitsgruppe Douglasien und Lärchen vor. Weniger angepflanzt werden sollen hingegen Rottannen, weil diese mit der Wärme eher schlecht zurechtkommen.
20 Prozent der von Burglind gefällten Bäume will die Arbeitsgruppe durch neue Baumarten ersetzen. Bei 80 Prozent sollen die bisherigen Baumarten gepflanzt werden. Der Laie sollte vom Wandel deshalb nicht viel mitbekommen, glaubt Förster Thomas Studer.
Die Solothurner Kantonsverwaltung entscheidet in den nächsten Tagen, was sie von den Vorschlägen der Arbeitsgruppe hält, und ob sie das vermehrte Anpflanzen von Eichen, Douglasien und Lärchen finanziell unterstützt.