Die Kantonstage an der Fête des Vignerons haben der Olma einen Strich durch die Rechnung gemacht: Die Kantone hatten ihr Budget schon ausgereizt, es konnte kein Gastkanton für die Olma gefunden werden. Aus diesem Grund wurde ein Ehrengast eingeladen: Die Schweizer Volkskultur.
Stellvertretend für den Ehrengast findet in der Halle neun die Sonderschau «Dresscode - Schweizer Trachten» statt. Moderne und historische Trachten aus allen Kantonen zeigen die Vielfalt der Schweizer Trachten. Eine Ausstellung, die den Zeitgeist trifft, findet Projektleiter und Kulturmanager Johannes Schmid-Kunz.
Die typische Schweizer Tracht gibt es nicht
«Wir leben in einer Zeit, in der wir jederzeit ins Ausland reisen können, wir essen und kleiden uns international - da wächst wahrscheinlich das Bedürfnis, sich mit der Schweiz zu identifizieren», so Schmid-Kunz. So typisch schweizerisch seien die Trachten aber gar nicht: «Es gibt viele Trachtenteile, die importiert worden sind.»
Gemäss Schmid-Kunz zeichnen sich die Schweizer Volkstrachten durch regionale Eigenheiten aus. Typisch für die Bodenseeregion sei beispielsweise die Radhaube, eine Kopfbedeckung mit einem radähnlichen Deckel am Hinterkopf. Unverkennbar seien auch die Sennentrachten rund um den Alpstein - gelbe Hose, weisses Hemd und rotes Gilet.
Die Ostschweizer Sennentrachten sind eine der wenigen Schweizer Trachten, die sich im Verlauf der Zeit kaum verändert haben. Bei den Frauentrachten beispielsweise wurden die Röcke im Verlauf des 20. Jahrhunderts immer kürzer, bis sie gegen Ende des Jahrhunderts wieder länger wurden.