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Sozialpreis für Surprise Das Ideenlabor für Leute am Rande der Gesellschaft

Der Verein Surprise erhält von der Berner Burgergemeinde 50'000 Franken. Wir schauen hinter die Kulissen.

Seit 20 Jahren steht Lisbeth Schranz in der Berner Bahnhofsunterführung. Mit wachem Blick und einem Stapel Surprise-Hefte im Arm. «Ich bin gerne unter Leuten. Wenn man mit ihnen kommunizieren kann, dann ist es eigentlich ganz abwechslungsreich», sagt die 75-Jährige.

Frau mit Strassenmagazin Surprise
Legende: SRF

Sechs Franken kostet ein Surprise-Heft. Fast die Hälfte kann Lisbeth Schranz für sich behalten. Und damit ihrer AHV den nötigen Zustupf geben. Früher war es die Ergänzung zum Arbeitslosengeld. «Man muss den Leuten auch erklären, was der Sinn dieser Zeitung ist. Es geht darum, dass die Verkäuferinnen und Verkäufer auch etwas verdienen», so Schranz.

Blick von unten auf zwei Frauen mit je einem Surprise-Heft in der Hand
Legende: SRF

Der Verein Surprise schlägt zwei Fliegen mit einer Klappe. Er bietet Personen, wie Lisbeth Schranz, eine Einnahmequelle. Und er gibt ein journalistisches Produkt heraus, das soziale Themen aufs Tapet bringt. Surprise sei aber keine Gemeinschaft von Gutmenschen, sagt Geschäftsführerin Paola Gallo (r. im Bild), «wir sind ein Unternehmen wie jedes andere KMU auch».

Häuserfassade, Schaufenster mit grossem S
Legende: SRF

Zwei Drittel des Budgets erwirtschaftet Surprise mit dem Verkauf des Magazins, rund ein Drittel nimmt der Verein durch Spenden und Gönnerbeiträge ein. Surprise produziert aber nicht nur ein Heft, sondern bietet auch Stadtrundgänge an, organisiert Strassenfussball-Tourniere und offeriert Getränke für Randständige. Ein Ideenlabor die Unterstützung von Personen am Rande der Gesellschaft.

Sozialpreis der Berner Burgergemeinde

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Die Burgergemeinde Bern zeichnet den Verein Surprise mit dem Sozialpreis 2018 aus. Die Auszeichnung ist mit 50'000 Franken dotiert und wird seit 2012 jährlich vergeben. «Surprise bietet mit seiner Arbeit Hilfe zur Selbsthilfe und leistet einen wirksamen Beitrag zur Information der Gesellschaft», begründet Simone von Graffenried von der burgerlichen Sozialkommission den Entscheid.

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