Es gibt sie mittlerweile in fast jeder grösseren Stadt der Schweiz. Sie heissen Escape Rooms, Adventure Rooms oder Escape Games. Das Prinzip ist überall gleich: Ein Team wird in einen Raum eingesperrt. Um hinauszukommen, müssen Hinweise gefunden, Rätsel gelöst, Schlösser geknackt werden. Und zwar innerhalb von 60 Minuten. Weil dies gerade bei jungen Leuten gut anzukommen scheint, hat der Kanton Freiburg nun einen eigenen Escape Room konzipiert – als Präventionsmittel im Strassenverkehr.
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Bild 1 von 5. Der Escape Room in der Freiburger Innenstadt ist rund 40 Quadratmeter gross. Darin befinden sich verschiedene Türen, Räume und Schlösser, die geknackt werden müssen. Bildquelle: Marielle Gygax/SRF.
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Bild 2 von 5. Dabei muss man verschiedene Hinweise suchen. Die liegen, wie zum Beispiel in diesem Fall, aber nicht immer am offensichtlichsten Ort. Ein Blick an die Decke kann helfen. Bildquelle: Marielle Gygax/SRF.
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Bild 3 von 5. Immer wieder tauchen dabei Themen wie Alkohol oder Cannabis auf. So müssen die Teilnehmer zum Beispiel herausfinden, was sie in der durchzechten Nacht alles konsumiert haben. Bildquelle: Marielle Gygax/SRF.
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Bild 4 von 5. Neben Fragen rund um das Thema Alkohol und Drogen müssen immer wieder auch Aufgaben rund ums Autofahren gelöst werden. Teamgeist, Reaktion und kreative Ideen sind gefragt. Bildquelle: Marielle Gygax/SRF.
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Bild 5 von 5. Mit der Zeit nimmt der Alkoholpegel ab, die Reaktion wird besser, die Fahrfähigkeit kommt zurück. Am Schluss gilt es herauszufinden, wer wieder fahren darf. Nur dann erhält man den Autoschlüssel. Bildquelle: Marielle Gygax/SRF.
Eine Gruppe von drei bis sechs Personen wird in einen Raum geführt, und das Spiel geht los. Die Ausgangslage: Nach einer durchzechten Nacht wacht man in einem Raum auf. Wo man sich befindet und wie man in diesen Raum gekommen ist, weiss man nicht. Nun geht es darum, herauszufinden, wer sich am Schluss hinter das Steuer setzen darf.
Alkohol und Autofahren
«Zusammen Feste feiern ist wichtig», sagt Pierre-André Singer des Freiburger Strassenverkehrsamtes, welches das Projekt finanziert. «Das muss man aber klar vom Autofahren trennen.» Man müsse wissen, unter welchen Umständen man fahrfähig sei, meint Singer. «Die Regeln sind bekannt, wir frischen sie aber wieder auf.»
Das ist eine Premiere in der Schweiz.
Man wolle nicht die Moralapostel spielen. Man wolle aber auch nicht ständig in die Schulen gehen, Flyer verteilen oder Plakate aufstellen. Mit dem Escape Room habe man eine neue, innovative und schweizweit einzigartige Möglichkeit gefunden, den Leuten diese Botschaft zu vermitteln, so Singer.
Kanton zahlt für Unterhaltung
Diesen Escape Room zu entwickeln und zu betreiben, kostet den Kanton Freiburg 100'000 Franken. Ist das verhältnismässig? «Was ein investierter Franken in die Prävention künftig bringen wird, können wir nie sagen», meint Pierre-André Singer.
Singer ist aber überzeugt, dass die Leute damit auf spielerische Weise das Bewusstsein für Gefahren von Alkohol oder anderen Drogen während des Fahrens schärfen können.