- Die Urner Behörden wollen wenn möglich am nächsten Mittwoch die stillgelegte Standseilbahn zwischen Amsteg und Bristen vorübergehend wieder in Betrieb nehmen.
- Die Arbeiten an der Schadenstelle laufen auf Hochtouren - es wird am Wochenende und teilweise auch in der Nacht gearbeitet .
- Die Schweizer Armee hat am Mittwoch mit Helikoptern eine Luftbrücke zur Versorgung des Dorfes eingerichtet. Das VBS habe ein Gesuch des Kantons Uri bewilligt.
- Der Katastrophenhilfeeinsatz der Armee dauert maximal drei Wochen. Das Dorf soll mit Gütern des täglichen Bedarfs versorgt werden.
- Die Rega nahm in Bristen drei Helikopterlandeplätze in Betrieb . Ein Platz ist beleuchtet und kann auch in der Nacht angeflogen werden.
Das Dorf ist ansonsten nur zu Fuss per 25-minütigem Marsch erreichbar. Der steile Weg wird ausgebessert und gesichert. Zwischen Bristen Wasserschloss und Bristen verkehrt ein Shuttle-Dienst. Die Versorgung des Dorfes mit Spitex-Dienstleistungen ist gemäss Baudirektion gewährleistet.
Arbeiten laufen mit Hochdruck weiter
An der Schadenstelle wird weiterhin intensiv gearbeitet. Aktuell wird die Abbruchstelle mit Spritzbeton sowie mit Verankerungen gesichert. Die Arbeiten laufen auch am Wochenende – teilweise auch in der Nacht – ununterbochen weiter.
Sobald die Abrissstelle vollständig gesichert ist, wird mit der Räumung des immer noch verschütteten unteren Abschnitts der Bristenstrasse begonnen.
Wiederinbetriebnahme der alten Standseilbahn
Ein Sprecher der Urner Baudirektion erklärte auf Anfrage, derzeit würde die alte Standseilbahn verschiedenen Tests unterzogen. An diesen ist auch der Goldauer Seilbahnbauer Garaventa beteiligt. Ziel sei es, die Anlage am kommenden Mittwoch wieder in Betrieb zu nehmen. Voraussetzung sei, dass alle Tests erfolgreich verliefen
Für die Bewohner von Bristen wäre die Wiederinbetriebnahme der alten Standseilbahn des Kraftwerks kein Novum: Bereits 2003 konnte das Bergdorf nach einer Felssprengung während rund zwölf Wochen nur mit dieser Bahn erreicht werden. Sie wurde zu diesem Zweck für 300'000 Franken saniert und reaktiviert. Während knapp dreier Monate wurde sie von rund 60'000 Personen benutzt.
Die 1920 erstellte Bahn diente dem Bau und Unterhalt der Druckleitung des Kraftwerks Amsteg. Das 400 Meter lange Trassee führt vom Kraftwerk hinauf zum Wasserschloss Bristen. Die Bahn war bis 1998 in Betrieb. Eine Fahrt dauert rund sechs Minuten.
Ursache wird untersucht
Ein rund 10 Meter langes Teilstück der Bristenstrasse zwischen Amsteg und Bristen ist am Sonntagabend abgerutscht und hat das darunterliegende Strassenstück verschüttet. Die Strasse bleibt für mehrere Wochen gesperrt.
Die Ursache für das unerwartete Abrutschen der Strasse ist Gegenstand der Untersuchungen. Nach ersten Erkenntnissen handelt es sich um ein lokal begrenztes Ereignis, das aufgrund der starken Witterungs- und Temperaturschwankungen der vergangenen Tage auftrat.