Vor genau einem Jahr hatte die Baselbieter FDP ihre Sparforderungen zur Universität Basel präsentiert. Diese Forderungen haben anschiessend hohe Wellen geworfen. Es hagelte Kritik, auch von innerhalb der Partei. Nun ein Jahr später scheinen sich viele Wogen geglättet zu haben. Die FDP Baselland führte ihren Neujahrsapéro ausgerechnet an der Uni Basel durch, in einem Hörsaal der Organischen Chemie.
Die Entscheidung, den Neujahrsapéro in den Räumlichkeiten der Universität durchzuführen sei ein bewusster Entscheid. «Wenn wir als Kanton rund 170 Millionen Franken pro Jahr an die Universität beitragen, sollten wir auch einmal hierhin kommen», sagte FDP-Präsident Paul Hofer. Ein Zeichen setzte die FDP auch, als sie letzten November im Gegensatz zur SVP im Landrat geschlossen für das Budget und den Leistungsauftrag der Uni Basel stimmte.
Lernprozess innerhalb der Partei
Die Sparvorschläge, die die Baselbieter FDP vor einem Jahr zur Uni Basel präsentierte, sorgten für dicke Luft innerhalb der Partei. Nun scheint, dass diese Differenzen überwunden seien. So sagte der ehemalige Ständerat und Kritiker der Sparvorschläge René Rhinow am Neujahresreffen: «Ich glaube innerhalb der Partei hat ein Lernprozess stattgefunden. Gewisse Vorschläge, die ich kritisiert habe, stehen nicht mehr im Vordergrund.»
Idee einer «Uni Schweiz»
An seiner Neujahresansprache forderte Präsident Paul Hofer ein generelles Umdenken in der Schweizer Hochschullandschaft und propagierte die Idee einer «Uni Schweiz». Die einzelnen Unis müssten in Zukunft enger zusammenarbeiten und sich auf Teilbereiche spezialisieren. Dies bedeutete auch eine Abkehr von einer Volluniversität Basel, sagt Hofer. «Basel wäre dann keine Volluniversität mehr. Die Uni Basel hätte dann noch ein paar wichtige Gebiete, auf denen sie voll konkurrenzfähig ist - auch im globalen Umfeld. Studierende, die noch andere Fächer belegen wollen, müssten dann halt nach Zürich oder Bern reisen.»
«Uni-Kantone werden an ihre Grenzen stossen»
Unterstützung erhält Hofer auch vom ehemaligen Ständerat und Professor für Strafrecht René Rhinow. «In unserem Land verträgt es nicht so viele Hochschulen, die alles anbieten», sagt Rhinow. Entscheidend sei jedoch, dass die Kantone mitmachen. Offen für eine solche Idee ist zumindest die Baselbieter FDP Bildungsdirektorin Monica Gschwind: «Ich bin überzeugt, dass die Uni-Kantone irgendwann an ihre Grenzen stossen werden.»
Die Idee für eine «Uni Schweiz» versteht die FDP Baselland als Grundlage für weitere Diskussionen um die Zukunft der Schweizer Hochschulpolitik. Wie konkret diese Idee dann mal umgesetzt werden soll, lässt die Partei noch offen.