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Küssnacht am Rigi hält zu seinem Pfarrer
Aus Schweiz aktuell vom 13.07.2018.
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Spielsucht des Pfarrers «Die Aufarbeitung kostet Küssnacht viel Kraft»

Die Untersuchungen des Kirchenrats zeigen: 84 Personen haben dem Pfarrer insgesamt 2,6 Millionen Franken geliehen.

Gemäss aktuellem Kenntnisstand haben 84 Personen dem ehemaligen Pfarrer zwischen 2011 und 2018 Geld geliehen. Die Gesamtsumme beläuft sich auf mehr als 2,6 Millionen Franken. Von diesen Personen hätten nach übereinstimmenden Angaben von Geldgebern und Pfarrer 40 Gläubiger ihr Geld im Gesamtwert von 1,2 Millionen Franken zurückerhalten. Dies teilte die römisch-katholische Pfarrei Küssnacht nach Abklärungen zusammen mit dem Bistum Chur mit.

Im Interview mit Radio SRF sagte Hanstoni Gamma, Präsident des Küssnachter Kirchenrats, die Kirchgemeinde sei finanziell nicht geschädigt worden – auf eine Anzeige gegen den ehemaligen Pfarrer werde daher verzichtet. Die Aufarbeitung des Falles koste die Kirchgemeinde gegenwärtig viel Kraft: «Sie ist aber nötig. Wir hoffen, dass wir dadurch so bald wie möglich wieder zu unserem normalen Alltag zurückkehren können.»

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Kirchenratspräsident Hanstoni Gamma: «Die Situation nagt.»
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 15.07.2018.
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Neue Darlehen um Schulden zu tilgen

Wie es scheine, habe der hochverschuldete Pfarrer neue Darlehen aufgenommen, um ältere Schulden zu begleichen. Es verblieben 1,4 Millionen Franken Schulden bei total 44 Personen, deren Darlehen vom Pfarrer noch nicht zurückbezahlt wurden. Von diesen Geldgebern wollen 10 Personen anonym bleiben. Laut Hanstoni Gamma verzichten sie zum Teil darauf, das ausgeliehene Geld zurückzufordern.

In der Übersicht noch nicht enthalten sei eine offene Forderung von rund 239'000 Euro aus einem früheren Immobiliengeschäft des Pfarrers in Süddeutschland.

Alles verlief sehr diskret.
Autor: Hanstoni Gamma Präsident Kirchenrat Küssnacht

Verschuldet hat sich der Kirchenmann wegen seiner Spielschulden. Gespielt hat er gemäss seinem Anwalt in einem regulären Casino. Bei seinen Gläubigern gab der Pfarrer als Grund für seine Finanznot meistens seine Spielschulden an, vereinzelt nannte er karitative Zwecke.

Es sei davon auszugehen, dass die meisten Gläubiger dem Pfarrer Geld ausgeliehen hätten in der Meinung, sie seien die einzigen, die ihm helfen. Dementsprechend sei alles sehr diskret verlaufen, so der Kirchenrat weiter.

Der Pfarrer war 20 Jahre im Amt und galt als beliebt. In der Schwyzer Seegemeinde geniesst er noch immer viel Rückhalt. Viele Stimmen sprechen sich für eine Rückkehr des Pfarrers nach Küssnacht aus.

Audio
In Küssnacht halten noch immer viele zum verschuldeten Pfarrer
aus Regionaljournal Zentralschweiz vom 13.07.2018.
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