Vor drei Monaten liess der Verwaltungsrat der St. Galler Spitalverbünde die Bombe platzen: Aus seiner Sicht sollen fünf der neun Spitalstandorte geschlossen werden. «Wenn wir nicht handeln, laufen wir in ein Desaster», bekräftigt Verwaltungsratspräsident Felix Sennhauser auch heute die Strategie.
Schliessen statt abstürzen
Seit Ende Mai laufen intensive Diskussionen zwischen Politik und dem Spitalverbund. Das Ziel: Eine Grundlage finden, um die St. Galler Spitallandschaft ökonomisch nachhaltig umzubauen. «Mit der jetzigen Struktur können wir nicht genug Gewinn machen, um langfristig zu bestehen», sagt Sennhauser. Gezeigt habe sich, dass erste Spitalschliessungen bereits in zwei bis drei Jahren erfolgen könnten. Betroffen wären Flawil und Rorschach, sagt Sennhauser.
Wir sind zuversichtlich, dass sich Politik und Bevölkerung vom Ernst der Lage überzeugen lässt.
Dazu müsste aber die Politik Ja sagen. Der Verwaltungsrat möchte fünf Spitäler zu ambulanten Zentren umbauen. Die Hoheit über die Spitalstandorte hat der St. Galler Kantonsrat. Sennhauser: «Wir sind zuversichtlich, dass sich die Politik und die Bevölkerung vom Ernst der Lage überzeugen lässt und die Notwendigkeit von Schliessungen einsehen wird.»